Der neue Zauberlehrling

Die Fantasie-Werkstatt

  • Die Geschichte von Pip Puddlejump, der Wilbert Wiz' Zauberlehrling wird, zeigt uns, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben, sondern es trotzdem zu versuchen – selbst wenn man dabei ein bisschen tollpatschig ist! Pip lernte, dass seine Stolperer zu unerwarteten, bunten Zaubermomenten führen können und dass Geduld und Übung wichtig sind, um die Magie zu verstehen. Inspiriert von Pips Weg zum Zauberlehrling und seinem magischen Missgeschick bauen wir heute unsere eigene "Zauber-Werkstatt", in der wir experimentieren, üben und entdecken, wie aus kleinen Fehlern die größte Magie entstehen kann!

    Diese Aktivität integriert Elemente der Montessori-Pädagogik, indem sie das Kind zu selbstständigem Experimentieren und wiederholter Übung anregt, um Fertigkeiten zu entwickeln. Die Reggio Emilia-Pädagogik wird durch die Materialexploration, den vielfältigen Ausdruck und die Wertschätzung des kindlichen Lernprozesses, auch bei "Missgeschicken", aufgegriffen. Ansätze der Waldorfpädagogik finden sich in der Förderung von Fantasie und dem Erschaffen einer "magischen" Atmosphäre, die das Kind in seine Vorstellungswelt eintauchen lässt. Zudem wird die emotionale Resilienz gestärkt, da das Kind lernt, mit Rückschlägen umzugehen und diese als Teil des Lernprozesses zu sehen, genau wie Pip aus seinem magischen Missgeschick lernte.

  • Für eure Zauber-Werkstatt benötigt ihr Materialien, die sich verändern lassen, glitzern, schweben oder überraschende Effekte erzeugen.

    Für die "Zauber-Utensilien":

    • "Zauberstäbe": Äste, Stöcke, oder Papprollen, die bemalt und verziert werden können.

    • "Zauberbücher": Leere Notizbücher oder Blöcke, in die "Zaubersprüche" oder "Zauberformeln" geschrieben oder gemalt werden können.

    • "Glitzerblätter": Buntes Papier, Glitzerpapier, oder echte Blätter, die mit Glitzer oder bunten Stiften verziert werden.

    • "Zaubertrank-Zutaten" (sicher und ungefährlich): Wasser, Lebensmittelfarbe, Glitzerpulver, Seifenblasenlösung, kleine Steine, Blütenblätter, Kaffeebohnen, kleine getrocknete Früchte (z.B. Rosinen).

    Für "Zauber-Effekte":

    • Fliegen/Schweben: Federn, leichte Tücher, Wattebäusche, Seifenblasen.

    • Funkeln/Licht: Glitzerpulver, Alufolie, kleine Taschenlampe, optional: LED-Teelichter.

    Geräusche: Kleine Glöckchen, Reiskörner in Dosen, Gummibänder (zum Zupfen).

    1. Unsere Zauber-Werkstatt einrichten: Findet einen Platz, an dem ihr ungestört experimentieren könnt. "Pip wollte unbedingt Zauberlehrling werden und hat Wilberts Bibliothek besucht. Wir bauen jetzt unsere eigene Zauber-Werkstatt!"

    2. Zauber-Utensilien basteln: Gestaltet eure Zauberstäbe und Zauberbücher.

      • "Jeder Zauberlehrling braucht einen Zauberstab! Wie soll deiner aussehen? Glitzern, wie die Zauberbücher von Wilbert?"

      • Bemalt die Stäbe, beklebt die Bücher und bereitet sie für eure Zauberformeln vor.

    3. Das "Glitzerblatt" finden (optional): Wenn möglich, geht nach draußen und sucht ein besonderes Blatt, das ihr dann mit Glitzer verziert, um euer eigenes "Glitzerblatt" zu erschaffen, wie Pip es vom Großen Baum holen musste.

      • "Denk daran, wie mutig Pip war, um das Glitzerblatt vom Großen Baum zu holen! Jetzt können wir es zum Funkeln bringen!"

    4. Der erste Zaubertrank (sicheres Experiment): Nehmt Wasser und verschiedene "Zutaten".

      • "Für unseren ersten Zaubertrank mischen wir Farben und Glitzer, so wie Zauberer es tun!"

      • Lasst das Kind verschiedene Farben mischen, Glitzer hinzufügen und beobachten, wie sich das Wasser verändert. Sprecht dabei "Zaubersprüche" aus.

    5. Magische Missgeschicke und neue Zauber: Spielt das "magische Missgeschick" nach, das Pip passiert ist.

      • "Pip ist beim Klettern gestolpert und hat ein buntes Chaos ausgelöst. Manchmal gehen Dinge nicht nach Plan, aber daraus können wir Neues lernen!"

      • Lasst bewusst etwas "schieflaufen" (z.B. Glitzer verstreuen, aber dann bewusst eine "Glitzer-Landschaft" daraus machen) und findet eine kreative Lösung, genau wie Barnaby Bär Pip geholfen hat, den Sturm zu beruhigen.

      • Danach könnt ihr einen "Zaubertrick" üben, wie den, den Wilbert Pip gezeigt hat, um Glitzerblätter herbeizuzaubern. Konzentration und Wiederholung sind hier wichtig.

    6. "Magie" des Alltags entdecken: Sprecht darüber, wie Magie auch in kleinen Dingen des Alltags steckt.

      • "Die Magie des Lichts: Leuchtet mit einer Taschenlampe auf verschiedene Gegenstände und lasst ihre Schatten tanzen."

      • "Die Magie der Klänge: Macht leise Geräusche mit den Instrumenten und lauscht genau hin."

      • "Die Magie des Schwebens: Pustet Federn oder Wattebäusche in die Luft und beobachtet, wie sie schweben."

  • Zauber-Steine: Bemalt Steine mit magischen Symbolen oder Farben und versteckt sie im Garten oder im Raum, um sie wie "verlorene Zaubersteine" zu finden.

    Geduld und Übung: Wählt einen einfachen "Zaubertrick" (z.B. einen Gegenstand balancieren) und übt ihn immer wieder, um die Bedeutung von Geduld und Übung zu erfahren, genau wie Pip seinen Zaubertrick übte.

    Helfer-Zauber: Überlegt, welche "Zaubersprüche" oder "Tränke" ihr herstellen könntet, um anderen Waldbewohnern (Kuscheltieren) bei ihren Problemen zu helfen.

    "Chatter Cheaps Fragen beantworten": Stellt euch vor, Chatter Cheap würde euch viele Fragen stellen. Findet gemeinsam fantasievolle Antworten darauf, was euer Zauberlehrling alles zaubern könnte.

  • "Was hat dir am meisten Spaß gemacht, als wir in unserer Zauber-Werkstatt experimentiert haben?"

    "Was war das Überraschendste, das bei unseren 'Zaubersprüchen' passiert ist?"

    "Wie hat Pip gelernt, mit seinen Ängsten und seiner Tollpatschigkeit umzugehen? Und was hast du daraus gelernt?"

    "Warum ist es wichtig, geduldig zu sein und zu üben, wenn man etwas Neues lernen möchte, so wie Pip seine Zaubertricks geübt hat?"

    "Welche Art von 'Magie' möchtest du als Nächstes entdecken oder erschaffen?"

Zum Vorlesen

  • Pip Puddlejump, unser kleiner Froschheld mit den großen Füßen, der schon bewiesen hatte, dass Mut nicht von der Größe abhängt, saß am Moosigen Teich. Er war ein bisschen ängstlich, das stimmte, aber seit dem Abenteuer mit den Piraten wusste er auch, dass er mutiger war, als er dachte. Eines Tages hüpfte er nicht wie sonst am Teich herum, sondern wagte sich tiefer in den Wald. Er wusste ja, dass Wilbert Wiz, das kluge Wiesel, in einem hohlen Baumstamm eine Bibliothek hatte. Eine Bibliothek! Pip liebte Geschichten und neues Wissen. Langsam und vorsichtig näherte er sich dem Baumstamm. Und tatsächlich, durch einen kleinen Spalt sah er Regale voller Bücher und Schriftrollen! Es sah so spannend aus! Wilbert Wiz saß an einem kleinen Tisch und las in einem dicken Wälzer.  

    Pip nahm all seinen Mut zusammen und klopfte leise an den Baumstamm. Wilbert Wiz hob den Kopf. Seine kleinen Augen blitzten freundlich hinter seiner Brille hervor.

    "Wer stört meine Studien?"

    Pip quakte ein bisschen nervös.

    "Ähm, hallo, Wilbert. Ich bin es Pip. Der Frosch vom Moosigen Teich."

    "Ah, Pip Puddlejump. Ich habe von deinem Mut bei dem Piratenüberfall gehört. Was verschlägt dich zu meiner Bibliothek?"

    Pip hüpfte näher. Sein Blick wanderte über die vielen Bücher. Einige sahen ganz besonders aus, mit glitzernden Symbolen und seltsamen Zeichnungen.

    "Ich... ich habe diese Bücher gesehen. Sind das... sind das Zauberbücher?"

    "Das sind sie in der Tat. Bücher voller Geheimnisse und Magie."

    Pips Augen weiteten sich. Magie! Das klang aufregend und ein bisschen beängstigend zugleich.

    "Ich... ich möchte gerne mehr darüber erfahren. Könntest du mich vielleicht... Könntest du mich zu deinem Zauberlehrling machen?"

    Wilbert Wiz sah Pip genau an. Er sah die Neugier in Pips Augen, aber auch die kleine Spur von Angst.

    "Ein Zauberlehrling zu sein ist keine leichte Aufgabe, Pip. Es erfordert Mut, Geduld und viel Übung."

    "Ich weiß. Aber ich möchte es versuchen! Ich bin vielleicht ein bisschen ängstlich, aber ich bin auch mutig!"

    Wilbert Wiz dachte einen Moment nach. Pip Puddlejump war zwar tollpatschig und ängstlich, aber er hatte auch Herz und den Wunsch zu lernen.

    "Nun gut, Pip. Ich werde dich auf die Probe stellen. Wenn du meine erste Herausforderung meisterst, werde ich dich als meinen Zauberlehrling annehmen."

    Pips Herz machte einen kleinen Hüpfer. Eine Herausforderung! Er war bereit und Wilbert Wiz erklärte Pip seine erste Aufgabe.

    "Du musst ein seltenes Glitzerblatt von der Spitze des Großen Baumes holen."  

    Der Große Baum! Pip schluckte. Der Große Baum war riesig, seine Spitze berührte fast die Wolken! Dort hinaufzuklettern klang sehr hoch und sehr unheimlich.  

    "Die Spitze? Du meinst die Spitze da ganz oben?"

    "Ja, genau diese Spitze."

    "Nur dort wächst das seltene Glitzerblatt, das wir für unseren ersten Zaubertrank brauchen. Und es ist ein guter Test für deinen Mut und deine Geschicklichkeit."

    Geschicklichkeit? Pip sah auf seine großen Füße. Geschicklichkeit war nicht gerade seine größte Stärke. Aber er wollte unbedingt Wilberts Zauberlehrling werden.

    "In Ordnung. "Ich werde das Glitzerblatt holen!"

    "Sehr gut. Sei vorsichtig auf deinem Weg. Der Wald kann voller Überraschungen sein."

    Pip machte sich auf den Weg zum Großen Baum. Der Wald war wunderschön, mit sanften Hügeln und glitzernden Bächen. Aber je näher er dem Großen Baum kam, desto größer wurde er, und desto kleiner fühlte sich Pip. 

    Auf seinem Weg zum Großen Baum begegnete Pip einigen anderen Waldbewohnern. Zuerst traf er Tilly Tallneck, die Giraffe, die auf einer besonders hohen Baumspitze lebte und eine weite Aussicht hatte. Tilly versuchte gerade, eine Balancier-Brücke aus Lianen zu überqueren, die über eine kleine Schlucht führte. Dabei wackelte und schwankte sie ganz schön.  

    "Hallo, Pip! Wohin des Weges?"

    Pip blieb stehen und sah Tilly beim Balancieren zu.

    "Hallo, Tilly! Ich bin auf dem Weg zum Großen Baum. Ich muss ein Glitzerblatt von der Spitze holen."

    "Wow! Das ist aber hoch! Bist du sicher, dass du das schaffst, Pip? Mit deinen... nun ja... Füßen?"

    "Ich muss es versuchen, Tilly. Es ist eine Herausforderung von Wilbert Wiz."

    "Ich wünsche dir viel Glück!"

    In diesem Moment verlor sie das Gleichgewicht und rutschte ab! Sie landete mit einem lauten Poltern in der Schlucht.

    "Oje!", rief Pip erschrocken. Aber Tilly lachte nur.

    "Keine Sorge, Pip! Das passiert mir dauernd! Ein paar Kratzer sind nichts Schlimmes. Manchmal gehen die Dinge eben nicht nach Plan, nicht wahr?"  

    Pip musste auch lachen. Tilly hatte recht. Manchmal machten Fehler nichts. Weiter auf seinem Weg hörte Pip ein lautes Schnattern. Es war Chatter Cheap, der redselige Papagei, der in der Plauderecke saß, einem Platz mit vielen bequemen Ästen. Chatter Cheap plapperte gerade mit ein paar anderen Vögeln und erzählte ihnen die neuesten Wald-Nachrichten.

    "Pip! Pip Puddlejump! Ich habe gehört, du bist auf dem Weg zum Großen Baum! Holst du etwa den geheimen Schatz, der dort versteckt sein soll?"

    Pip schüttelte den Kopf.

    "Nein, Chatter. Ich hole ein Glitzerblatt für Wilbert Wiz."

    "Ein Glitzerblatt? Wozu braucht Wilbert denn ein Glitzerblatt? Ist es für einen Zaubertrank, der dich unsichtbar macht? Oder für einen Flugzauber?"

    Chatter Cheap stellte so viele Fragen auf einmal, dass Pip ihm kaum folgen konnte.  

    "Ich... ich bin nicht sicher, Chatter. Es ist für meinen ersten Zaubertrank."

    "Oh, du wirst ein Zauberer!"

    "Das ist ja wunderbar! Wirst du dann alle in Frösche verwandeln, die dich ärgern? Oder wirst du goldene Beeren herbeizaubern?"

    Pip wusste nicht, was er sagen sollte. Chatter Cheaps Gerede machte ihn ein bisschen nervös.

    "Ich muss jetzt wirklich weiter, Chatter. Ich habe einen langen Weg vor mir."

    "Ja, ja, natürlich, kleiner Zauberlehrling! Aber erzähl mir alles, wenn du zurückkommst! Ich bin schon ganz gespannt!"

    Pip war froh, als er Chatter Cheap hinter sich gelassen hatte. Manchmal war es wichtig, sich Zeit zu nehmen, aber manchmal musste man auch einfach weitergehen, um sein Ziel zu erreichen.

    Endlich erreichte Pip den Großen Baum. Er war noch viel größer, als er gedacht hatte! Seine Äste reichten tatsächlich bis in den Himmel. Vögel zwitscherten in den Zweigen, die wie kleine Punkte aussahen. Pip sah nach oben, seine Augen suchten nach einem Glitzerblatt. Er entdeckte es schließlich ganz weit oben, auf einem dünnen Ast, der im Wind schwankte.  

    "Oh je, das ist wirklich sehr, sehr hoch."

    Mit zitternden Beinen begann Pip zu klettern. Er musste vorsichtig sein. Seine großen Füße halfen ihm beim Festhalten, aber sie machten ihn auch ein bisschen ungeschickt. Er kletterte Ast für Ast höher und höher. Der Wind wurde stärker, und die Bäume unter ihm sahen aus wie winzige Grashalme. Pips Herz pochte in seinen Ohren. Er war ängstlich, ja, aber er war auch entschlossen. Er durfte nicht aufgeben. Als er fast oben war, sah er das Glitzerblatt. Es funkelte wunderschön im Sonnenlicht. Er streckte einen Fuß danach aus. Und dann passierte es. Pip stolperte! Er verlor das Gleichgewicht und löste versehentlich einen kleinen magischen Sturm aus! Aus seinen Händen schossen bunte Lichter, die sich mit dem Wind vermischten und bunte Blätter und Blumen durch die Luft wirbelten. Es war ein wunderschönes Chaos!

    Inmitten des bunten Sturms, der um ihn herumtanzte, hörte Pip eine tiefe, beruhigende Stimme.

    "Huhu! Was ist denn hier los?"

    Pip sah durch den Wirbel aus Blättern und Blumen. Da war Barnaby Bear, der gemütliche Bär aus der gemütlichen Bärenhöhle! Barnaby Bear hatte ein warmes Lächeln und trug seinen gemütlichen Schal.  

    "Oh, Barnaby! Ich... ich habe ein magisches Missgeschick gebaut! Ich wollte das Glitzerblatt holen und bin gestolpert, und jetzt... jetzt wirbelt alles durcheinander!"

    "Ah, ein kleiner magischer Sturm. Das passiert den besten Zauberern, wenn sie noch lernen. Keine Sorge, Pip. Das kriegen wir wieder hin."

    Barnaby Bear hob eine seiner großen Pfoten.

    "Sieh her. Manchmal braucht es nur einen einfachen Zauberspruch, um die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen."

    Er murmelte ein paar leise Worte, die Pip nicht ganz verstand. Dann sagte er laut und deutlich:

    "Ruhe kehre ein, bunter Schein!"

    Langsam, ganz langsam, beruhigte sich der Sturm. Die bunten Blätter und Blumen schwebten sanft zu Boden. Die Luft wurde wieder klar. Pip sah Barnaby Bear staunend an.

    "Das war... das war Magie!"

    "Ja, Pip. Manchmal ist die beste Magie die, die die Dinge wieder in Ordnung bringt. Es braucht Zeit und Übung, die Magie zu verstehen und zu kontrollieren. Aber du hast schon einen Anfang gemacht, indem du hier hochgeklettert bist, trotz deiner Angst. Das ist auch eine Art Magie."

    Barnaby Bear zeigte auf das Glitzerblatt, das immer noch auf dem Ast saß.

    "Hier, lass mich dir helfen."

    Vorsichtig streckte Barnaby Bear seine Pfote aus und pflückte das Glitzerblatt. Er reichte es Pip.

    "Danke, Barnaby! Ich hätte das ohne deine Hilfe nicht geschafft."

    "Gern geschehen, kleiner Zauberlehrling. Denk daran, auch die stärksten Bäume haben irgendwann als kleiner Samen begonnen. Sei geduldig mit dir selbst."

    Pip kehrte mit dem Glitzerblatt zu Wilbert Wiz' Bibliothek zurück. Er war ein bisschen traurig, weil er ein magisches Missgeschick gebaut hatte, aber auch stolz, dass er nicht aufgegeben hatte und Barnaby Bear ihm geholfen hatte. Er fand Wilbert Wiz immer noch in seiner Bibliothek vor, umgeben von Büchern.  

    "Wilbert, ich bin zurück! Und ich habe das Glitzerblatt!"

    Er zeigte Wilbert Wiz das funkelnde Blatt. Wilbert Wiz nahm das Blatt und nickte anerkennend.

    "Sehr gut, Pip. Du hast die Herausforderung gemeistert. Aber ich habe gehört, es gab ein kleines... äh... buntes Durcheinander auf dem Weg?

    "Ja. Ich bin gestolpert und... und es ist ein magischer Sturm entstanden."

    "Ah, ja, Das magische Missgeschick. Das ist ein wichtiger Teil des Lernens. Zaubern ist nicht nur das Aussprechen von Sprüchen, Pip. Es erfordert Geduld, Übung und das Verstehen, wie die Magie funktioniert. Schau, in diesem Buch stehen einfache Zaubertricks. Lass uns mit einem beginnen, der dir vielleicht hilft, deine Tollpatschigkeit in etwas Nützliches zu verwandeln."

    Wilbert Wiz zeigte Pip einen einfachen Zauberspruch, um Glitzerblätter herbeizuzaubern. Es brauchte Konzentration und die richtigen Worte. Pip versuchte es immer wieder. Zuerst passierte gar nichts, dann wackelte nur ein Blatt, aber nach ein paar Versuchen, Pips große Füße standen ganz fest auf dem Boden, schwebte ein kleines, funkelndes Glitzerblatt in Pips Hand!

    "Ich hab's geschafft! Ich kann zaubern!"

    "Du hast einen Zaubertrick gelernt, Pip. Das ist ein großer Schritt. Mit Geduld und Übung wirst du noch viel mehr lernen."

    Pip zeigte Wilbert Wiz das Glitzerblatt, das er vom Großen Baum geholt hatte, und dann zeigte er ihm stolz den Zaubertrick, mit dem er ein neues Glitzerblatt herbeigezaubert hatte.

    "Siehst du, Wilbert? Auch wenn ich stolpere, kann ich trotzdem etwas schaffen!"

    Wilbert Wiz war beeindruckt. Pip hatte nicht nur die Herausforderung gemeistert, sondern auch aus seinem Missgeschick gelernt und etwas Neues erschaffen.

    "Pip Puddlejump", Du hast bewiesen, dass du Mut hast, lernwillig bist und aus Fehlern lernen kannst. Ich ernenne dich hiermit offiziell zu meinem Zauberlehrling!"

    Pip hüpfte aufgeregt auf und ab. Er war jetzt ein Zauberlehrling! Die Nachricht verbreitete sich schnell im Whispering Woods. Pip Puddlejump war Wilbert Wiz' Zauberlehrling geworden! Alle Waldbewohner versammelten sich in der Lichtung der tausend Farben, um Pip und Wilbert Wiz zu feiern. Barnaby Bear brachte Honigkekse, Tilly Tallneck erzählte lustige Geschichten von ihren neuesten tollpatschigen Abenteuern, und Chatter Cheap hörte ausnahmsweise mal zu und erzählte die Neuigkeiten von Pips Ernennung jedem, der es hören wollte.  

    Pip stand neben Wilbert Wiz und fühlte sich pudelwohl. Er war immer noch ein bisschen ängstlich, und er stolperte immer noch manchmal über seine großen Füße. Aber jetzt wusste er, dass das in Ordnung war. Er hatte gelernt, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben, sondern es trotzdem zu versuchen. Und er wusste, dass seine Tollpatschigkeit nicht nur eine Schwäche war, sondern auch zu unerwarteten magischen Momenten führen konnte.  

    Pip freute sich auf viele weitere magische Abenteuer mit Wilbert Wiz. Er konnte es kaum erwarten, neue Zaubersprüche zu lernen, die Geheimnisse der Magie zu entdecken und vielleicht sogar seine Tollpatschigkeit in eine besondere Art von Zauberkunst zu verwandeln. 

    In Whispering Woods war alles möglich, besonders wenn man einen klugen Lehrer, gute Freunde und ein bisschen Magie hatte.


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Der Schreck der Piraten