Tollpatschigkeit akzeptieren
Das Herz- & Gefühlsabenteuer
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Die Geschichte von Tilly Tallneck zeigt uns, wie sie ihre Angst überwindet, ein zerbrechliches Geschenk zu Buzz' Geburtstag zu bringen, obwohl sie sich oft tollpatschig fühlt. Sie lernt von Barnaby Bär, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und dass Selbstmitgefühl – also freundlich zu sich selbst zu sein – wichtiger ist als Perfektion. Tillys Mut, das Geschenk durch den Wald und über die wackelige Balancier-Brücke zu bringen, lehrt uns, dass wir unser Bestes geben und uns nicht entmutigen lassen sollen, selbst wenn wir stolpern. Inspiriert von Tillys achtsamer Reise und ihrer Fähigkeit, im entscheidenden Moment das Geschenk zu fangen, begeben wir uns heute auf ein eigenes "Geschenk-Abenteuer", bei dem wir Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und die Freude am Geben entdecken.
Diese Aktivität integriert Elemente der Pikler-Pädagogik, indem sie das Kind zu achtsamer und bewusster Bewegung anregt und ihm hilft, Vertrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten zu entwickeln, auch wenn diese nicht "perfekt" sind. Ansätze der Montessori-Pädagogik finden sich in der Förderung von Konzentration, Feinmotorik und der Wertschätzung des Prozesses, etwas sorgfältig herzustellen und zu transportieren. Die Achtsamkeitspraxis wird durch das bewusste Ausführen der Bewegungen und das achtsame Wahrnehmen der eigenen Gefühle und der Umgebung gefördert, ähnlich wie Tilly ihre Sorgen wahrnahm, aber weiterging. Der Fokus auf Selbstmitgefühl und die Akzeptanz von Fehlern stärkt zudem die emotionale Resilienz des Kindes. Es geht darum, dass Kinder lernen, mit kleinen Ängsten und Ungeschicklichkeiten umzugehen, indem sie sich selbst gegenüber freundlich sind und ihre Anstrengung wertschätzen.
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Für euer Geschenk-Abenteuer benötigt ihr ein "zerbrechliches" Geschenk, Materialien zum Verpacken und einen kleinen Parcours, der vorsichtige Bewegungen erfordert.
Für das "zerbrechliche" Geschenk:
Das Geschenk: Ein kleines, leicht zerbrechliches oder wertvolles Objekt (z.B. ein leeres Glöckchen, eine getrocknete Blüte, ein selbstgemaltes Bild auf dünnem Papier, eine kleine Muschel oder ein besonders bemalter Stein). Wählt etwas, das dem Kind emotional "wertvoll" erscheint, aber bei einem eventuellen Bruch keine Gefahr darstellt.
Verpackungsmaterial: Weiche Blätter, Moos, Zeitungspapier, Küchenrolle, Stoffreste, Watte, Luftpolsterfolie.
Bänder/Schnüre: Lianen (Wolle, Garn, Bänder), um das Paket zu sichern.
Für den Parcours (wie Tillys Weg zur Summwiese):
Startpunkt: Ein erhöhter Bereich (z.B. ein Hocker, ein Stuhl), der Tillys "Hohe Aussicht" symbolisiert.
Weg-Markierungen: Schnur, Kreppband oder Tücher auf dem Boden, um einen "Weg" zu markieren.
"Sanfte Hügel": Kissen oder weiche Decken, die man vorsichtig überqueren muss.
"Glitzernde Bäche": Ein blaues Tuch oder ein blaues Seil, das man umrunden oder darüber hinwegsteigen muss.
"Balancier-Brücke": Eine am Boden liegende Decke, ein Seil oder ein langes Kissen, auf dem man vorsichtig balancieren muss.
Ziel: Ein markierter Platz (z.B. ein Teppich, eine Decke), der Buzz' "Summwiese" darstellt.
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Das "zerbrechliche" Geschenk verpacken: Nehmt das ausgewählte Geschenk. Sprecht darüber, wie Tilly Angst hatte, das Glöckchen fallen zu lassen, und wie sorgfältig sie es verpackt hat.
"Wir haben ein besonderes Geschenk, das wir sicher transportieren müssen, genau wie Tilly ihr Glöckchen! Was können wir tun, damit es nicht kaputtgeht?"
Lasst dein Kind das Geschenk vorsichtig und achtsam in die Verpackungsmaterialien einwickeln und mit Bändern sichern. Betont die Wichtigkeit jedes Schritts.
Den Parcours vorbereiten: Baut gemeinsam einen kleinen Parcours, der den Weg von Tillys Hoher Aussicht zur Summwiese nachahmt.
"Tilly musste über Hügel und Bäche und über eine wackelige Brücke. Wir bauen jetzt unseren eigenen Weg!"
Platziert die Kissen als Hügel, das blaue Tuch als Bach und das Seil als Balancier-Brücke.
Die "Achtsamkeits-Reise" starten: Dein Kind nimmt das verpackte Geschenk. Sprecht über Tillys Sorgen und Barnabys Rat.
"Tilly war besorgt, aber Barnaby sagte: 'Sei freundlich zu dir selbst und gib dein Bestes.' Wir konzentrieren uns jetzt ganz auf unsere Schritte und das Geschenk."
Lasst das Kind den Parcours mit dem Geschenk in der Hand durchlaufen. Ermutigt es zu langsamen, bewussten Bewegungen.
Die "Balancier-Brücke" meistern: Dies ist der kritische Punkt, an dem "Tollpatschigkeit" passieren kann.
"Hier ist unsere Balancier-Brücke! Tilly ist hier fast gestolpert, hat das Geschenk aber noch gefangen. Wir versuchen es ganz vorsichtig."
Sollte das Geschenk fallen (oder simuliert einen "Fast-Fall"), sprecht darüber, wie Tilly gehandelt hat: Sie hat sich nicht geärgert, sondern sich erinnert, ihr Bestes zu geben und es noch einmal zu versuchen. Lobt den Versuch und die Anstrengung, nicht das fehlerfreie Ergebnis.
Das Geschenk überreichen und feiern: Wenn das Geschenk am Ziel (Summwiese) angekommen ist, feiert den Erfolg.
"Du hast es geschafft! Du hast das Geschenk sicher transportiert, genau wie Tilly es für Buzz getan hat! Das ist ein toller Erfolg!"
Lass dein Kind das Geschenk "überreichen" (z.B. an ein Kuscheltier oder ein anderes Familienmitglied) und sprecht über die Freude am Geben und am Meistern einer Herausforderung.
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Sinnes-Reise des Geschenks: Fühlt die Textur der Verpackung, lauscht, ob das Geschenk Geräusche macht, wenn man es bewegt.
"Fehler-Feier": Wenn ein kleines Missgeschick passiert, könnt ihr es mit einem kleinen "Fehler-Tanz" oder einem lustigen Lied feiern und dann gemeinsam eine Lösung finden, genau wie Tilly und Barnaby es taten.
"Ich-schaffe-das"-Mantra: Sprecht einen kleinen Mut-Spruch oder ein "Mantra", das ihr euch gegenseitig vorsagen könnt, wenn es schwierig wird ("Ich bin stark und ich schaffe das!").
Geschenk für die Natur: Bastelt ein kleines "Geschenk" für die Natur (z.B. einen Vogelfutter-Anhänger oder ein Insektenhotel) und platziert es gemeinsam achtsam im Garten.
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"Was hat dir am meisten Spaß gemacht, als wir unser besonderes Geschenk transportiert haben?"
"Wie hast du dich gefühlt, als du das Geschenk über die Balancier-Brücke getragen hast? Warst du nervös oder mutig?"
"Was hat Tilly gelernt, als sie fast gestolpert ist, das Geschenk aber noch gefangen hat?"
"Was hat Barnaby Tilly geraten, und warum ist es wichtig, freundlich zu sich selbst zu sein, auch wenn man einen Fehler macht?"
"Was ist das Schönste daran, jemandem ein Geschenk zu geben, das man mit viel Achtsamkeit transportiert hat?"
Zum Vorlesen
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Tilly Tallneck, die hoch aufragende Giraffe mit den freundlichen Augen und den lustigen, bunten Flicken auf ihren Knien, erwachte auf der Hohen Aussicht. Die Hohe Aussicht war ein wunderbarer Ort, ganz oben auf einer besonders hohen Baumspitze, von der Tilly eine weite Aussicht über den ganzen Whispering Woods hatte. Sie konnte die sanften grünen Hügel sehen, die zum Herunterrollen einluden, die glitzernden Bäche und sogar den riesigen Großen Baum im Herzen des Waldes.
Heute war ein ganz besonderer Tag, denn es war Buzz Bumbletunes Geburtstag. Buzz, der musikalische Marienkäfer, wohnte auf der Summwiese, einer sonnigen Lichtung voller bunter Blumen.
Tilly hatte ein ganz besonderes, aber leider auch sehr zerbrechliches Geschenk für ihren kleinen Freund gebastelt.
Es war ein kleines, wunderschönes Glöckchen aus hauchdünnen, getrockneten Blütenblättern, die sie sorgsam aneinandergereiht hatte. Wenn man es auch nur ganz sanft berührte, erklang ein heller, zarter Ton, fast wie ein winziges Lied. Aber Tilly hatte eine große, schwere Sorge, die wie ein Stein auf ihrem Herzen lag. Sie war manchmal, nun ja, etwas tollpatschig. Ihre langen Beine schienen manchmal ein Eigenleben zu führen, und es passierte ihr öfter, dass sie Dinge fallen ließ oder irgendwo anstieß. Sie hatte schreckliche Angst, das zerbrechliche Glöckchen auf dem Weg zur Summwiese fallen zu lassen und es zu zerbrechen, bevor sie es Buzz überhaupt geben konnte.
"Oh je, oh je, das ist so fein und Buzz würde sich bestimmt riesig freuen. Aber was, wenn meine Hufe wieder machen, was sie wollen?"
Vorsichtig nahm Tilly das Glöckchen und wickelte es Schicht für Schicht in die weichsten Blätter ein, die sie finden konnte. Dazwischen polsterte sie es mit flauschigem Moos. Schließlich band sie eine feste, aber geschmeidige Liane darum, um es zu sichern.
"So, kleines Geschenk, jetzt bist du so gut verpackt wie ein wertvoller Schatz. Bitte, bitte, liebe Füße, lasst mich heute nicht stolpern".
Sie hielt das verpackte Geschenk ganz fest und vorsichtig in einer ihrer großen, sanften Hände.
Mit dem sorgfältig verpackten Geschenk machte sich Tilly von der Hohen Aussicht auf den Weg.
Vorsichtig, fast schon ehrfürchtig, kletterte sie von ihrer hohen Baumspitze herunter. Jeder einzelne Schritt schien heute besonders wichtig und wohlüberlegt zu sein. Sie hielt das Geschenk ganz fest, fast schon krampfhaft, als wäre es der wertvollste Schatz im ganzen Wald. Ihre langen Beine bewegten sich viel langsamer als sonst, während sie mit aller Kraft darauf achtete, nicht zu stolpern oder ins Straucheln zu geraten.
Der Weg zur Summwiese führte über die sanften Hügel und vorbei an den glitzernden Bächen, die in der Morgensonne funkelten. Überall um sie herum war der fröhliche, lebendige Whispering Woods, Vögel zwitscherten in den Bäumen, und der Duft von Waldblumen lag in der Luft, aber Tilly konnte ihn heute nicht richtig genießen. Sie war viel zu sehr auf ihre Füße und das kostbare Geschenk in ihrer Hand konzentriert.
Unterwegs, in der Nähe der Gemütlichen Bärenhöhle, Barnabys behaglichem Zuhause unter den Wurzeln eines alten Baumes, traf Tilly auf Barnaby Bear. Barnaby saß gemütlich vor seiner Höhle, die Füße ausgestreckt, und löffelte genüsslich Honig aus einem großen Topf. Er hatte ein warmes, freundliches Gesicht und wusste instinktiv, dass es wichtig war, über Gefühle und Sorgen zu sprechen.
"Hallo, Tilly! Guten Morgen. Du siehst heute aber ein bisschen besorgt aus, fast so, als würdest du einen Sack Nüsse auf deinen Schultern tragen. Ist denn etwas nicht in Ordnung?"
Tilly blieb stehen und ihre langen Ohren zuckten. Sie wusste, dass sie mit Barnaby über alles reden konnte; er war ein guter Zuhörer.
"Oh, Barnaby, ich habe hier dieses Geschenk für Buzz. Es ist zu seinem Geburtstag, und ich habe es selbst gemacht. Aber es ist sehr, sehr zerbrechlich, und ich habe solche schreckliche Angst, es fallen zu lassen und kaputtzumachen. Du weißt doch, wie ich manchmal bin... so tollpatschig!"
Sie senkte den Kopf und scharrte unsicher mit einem Huf. Barnaby hörte Tilly aufmerksam zu, nickte verständnisvoll und legte seinen Honigtopf beiseite. Er sah die tiefe Sorge in ihren großen, sanften Augen.
"Ach, Tilly, ich verstehe das nur zu gut, dass du dir Sorgen machst, besonders wenn dir etwas so am Herzen liegt. Aber weißt du, jeder von uns ist manchmal ein bisschen ungeschickt. Mir fallen auch manchmal Honigtöpfe runter, und dann ist alles klebrig! Und..., und es ist total okay, nicht immer perfekt zu sein." Wir alle machen Fehler, das gehört zum Leben dazu."
Er wischte sich noch ein bisschen Honig vom Kinn und fuhr fort:
"Das Wichtigste ist doch, dass du dein Allerbestes gibst, von Herzen. Und dass du freundlich und geduldig zu dir selbst bist, auch wenn mal ein Fehler passiert. Sich über sich selbst zu ärgern und sich Vorwürfe zu machen, das hilft meistens gar nicht. Aber sich selbst gut zuzureden, tief durchzuatmen und es vielleicht einfach nochmal zu versuchen, das hilft ungemein."
Barnaby lächelte Tilly aufmunternd an, und seine Augen strahlten Wärme aus.
"Du bist eine wundervolle, großherzige Freundin, Tilly. Und ich bin mir ganz sicher, Buzz wird sich über jedes Geschenk riesig freuen, das von dir kommt, ganz egal, wie es aussieht oder ob es vielleicht eine kleine Delle hat. Der Gedanke und die Liebe dahinter zählen doch am meisten."
Tilly spürte, wie Barnabys weise und freundliche Worte ihr Herz wärmten und die große Last ein wenig leichter machten. Er hatte ja so recht. Es war okay, manchmal tollpatschig zu sein. Sie musste nicht perfekt sein. Sie musste nur ihr Bestes geben und an sich glauben.
Gestärkt und ein wenig erleichtert durch Barnabys Worte setzte Tilly ihren Weg fort.
Sie hielt das Geschenk immer noch fest und sicher im Griff, aber ihre Schritte waren schon etwas beschwingter. Bald erreichte sie eine Stelle im Wald, die sie jedes Mal ein bisschen nervös machte, selbst an guten Tagen. Es war die Balancier-Brücke.
Eine ziemlich wackelige Brücke, nur aus dicken Lianen geknüpft, die über eine kleine, aber tiefe Schlucht führte. Sie wusste, dass sie, Tilly Tallneck, hier sicher schon einige lustige und definitiv auch etwas tollpatschige Abenteuer zu bestehen gehabt hatte.
Heute, mit dem zerbrechlichen Geschenk in der Hand, fühlte sich die Brücke noch wackeliger und bedrohlicher an als sonst. Das war eine echte Mutprobe!
Ihr Herz pochte bis zum Hals, so laut, dass sie dachte, die Eichhörnchen im Baumwipfel-Viertel müssten es hören können. Sie spähte vorsichtig hinüber zur anderen Seite. Auf der anderen Seite der Balancier-Brücke sah Tilly in der Ferne schon die bunten Blumen der Summwiese leuchten. Und sie sah Buzz Bumbletune, der schon auf sie zu warten schien und sein fröhliches Summen leise zu ihr herüberwehte. Buzz' Musik klang wie eine kleine, feine Ermutigung, die nur für sie bestimmt war. Tilly atmete tief ein, schloss kurz die Augen und erinnerte sich an Barnabys Worte:
"Sei nett zu dir selbst, Tilly, gib dein Bestes."
Sie hielt das Geschenk noch ein bisschen fester und setzte dann ganz, ganz vorsichtig einen ihrer langen Füße auf die erste Liane der Balancier-Brücke. Die Brücke schwankte leicht unter ihrem Gewicht.
"Okay, Tilly, du schaffst das, langsam und bedächtig."
Sie setzte den nächsten Fuß vor. Langsam, Schritt für vorsichtigen Schritt, begann sie, die wackelige Brücke zu überqueren. Mitten auf der Brücke, genau in dem Moment, als Tilly besonders vorsichtig war und sich auf jeden einzelnen Schritt konzentrierte, stolperte sie doch fast über ihre eigenen Füße! Die Brücke schwankte stark hin und her, und das Geschenk rutschte ihr tatsächlich aus den Händen!
"Oh nein!!!" keuchte Tilly erschrocken.
Für einen winzigen, schrecklichen Moment schien die Zeit stillzustehen. Das sorgfältig verpackte Glöckchen fiel der tiefen Schlucht entgegen. Aber Tilly erinnerte sich blitzschnell an Barnabys Rat:
"Sei nett zu dir selbst."
Und sie dachte daran, wie wichtig dieses Geschenk für Buzz war und wie viel Mühe sie sich gegeben hatte. Mit einem unglaublich schnellen, fast schon eleganten Schwung ihres langen Halses – eine Bewegung, die sie sich selbst kaum zugetraut hätte – fing sie das Paket gerade noch rechtzeitig mit ihrer anderen, freien Hand wieder auf!
Puh, das war wirklich knapp! Ihr Herz raste wie ein aufgescheuchter Spatz. Sie hielt das Geschenk nun wieder ganz fest umklammert. Sie atmete zitternd aus, sortierte ihre Füße neu auf der wackeligen Brücke und konzentrierte sich mit aller Kraft weiter. Sie war ja schon fast am Ziel. Sie ließ sich von diesem wackeligen Schreckmoment nicht entmutigen.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, erreichte Tilly sicher die andere Seite der Balancier-Brücke. Ihre Knie zitterten noch ein bisschen, aber das Wichtigste war: Das Geschenk war heil! Sie war auf der Summwiese angekommen. Buzz Bumbletune, der schon ungeduldig mit den Flügelchen geschwirrt hatte, flog ihr schon fröhlich summend entgegen.
"Tilly!!! Du bist ja da!!! Wie schön, dich zu sehen!!!"
Tilly lächelte strahlend, erleichtert und stolz zugleich, und hielt Buzz das sorgfältig verpackte Geschenk hin.
"Alles, alles Gute zum Geburtstag, lieber Buzz!!! Ich hoffe, es gefällt dir."
Buzz nahm das Päckchen neugierig entgegen und begann, die Blätter und das Moos vorsichtig zu entfernen. Als er das kleine Blütenblatt-Glöckchen sah und es sanft berührte, machte es einen wunderschönen, zarten, hellen Ton. Buzz' Augen, so winzig sie auch waren, leuchteten.
"Oh, Tilly! Das ist ja... das ist ja das allerschönste Geschenk, das ich je bekommen habe! Es klingt wie ein Sonnenstrahl! Danke, danke, danke dir von Herzen!"
Tilly fühlte sich warm und glücklich und unendlich erleichtert. Sie war unglaublich stolz auf sich, dass sie ihre Angst überwunden und es geschafft hatte, das zerbrechliche Geschenk heil zu Buzz zu bringen, trotz ihrer Tollpatschigkeit und der wackeligen Brücke.
Sie hatte an diesem Tag etwas sehr Wichtiges gelernt: Es war in Ordnung, manchmal tollpatschig zu sein, solange man sein Bestes gab, nicht aufgab und vor allem freundlich und geduldig zu sich selbst blieb. Sie wusste jetzt, dass ihre Tollpatschigkeit ein Teil von ihr war, so wie ihre langen Beine und ihre freundlichen Augen, aber sie definierte sie nicht. Was wirklich zählte, waren ihr Mut, ihre Entschlossenheit und ihre Freundschaft. Und das war ein viel schöneres Gefühl als jede Perfektion.