Anders zu sein ist okay

Das Herz- & Gefühlsabenteuer

  • Die Geschichte von Ziggy, der neugierigen Katze, hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, zu verstehen, dass jeder von uns einzigartig ist. Ziggy fragte sich, warum alle so anders waren und ob das in Ordnung sei. Doch durch Gespräche mit Buzz und Pip lernte sie, dass es gerade diese Unterschiede sind, die den Whispering Woods so besonders und bunt machen. Sie verstand, dass ihr eigenes Miauen und ihre Liebe zu glänzenden Steinen genauso wertvoll sind wie Buzz' Gesang oder Pips Sprünge. Inspiriert von Ziggys Erkenntnis, dass es Mut braucht, so zu sein, wie man selbst ist, feiern wir heute unsere eigene "Ich-bin-ich-Feier", bei der wir unsere Einzigartigkeit und die Vielfalt unserer Freunde entdecken und wertschätzen.

    Diese Aktivität integriert Elemente der Montessori-Pädagogik, indem sie das Kind in seiner individuellen Persönlichkeit und seinen Interessen bestärkt und die intrinsische Motivation zur Selbstakzeptanz fördert. Ansätze der sozial-emotionalen Entwicklung stehen im Vordergrund, da das Kind lernt, sich selbst zu akzeptieren, Empathie für die Unterschiede anderer zu entwickeln und die Vielfalt als Bereicherung zu sehen. Die Reggio Emilia-Pädagogik wird durch den vielfältigen Ausdruck der eigenen "Besonderheiten" und die Wertschätzung jedes Beitrags aufgegriffen. Zudem kann die ästhetische Bildung gefördert werden, wenn die "Ich-bin-ich-Porträts" oder die "Vielfalts-Collage" gestaltet werden. Es geht darum, Kindern zu zeigen, dass Anderssein eine Stärke ist und dass die Welt bunter und schöner wird, wenn jeder sich traut, ganz er selbst zu sein.

  • Für eure "Ich-bin-ich-Feier" benötigt ihr Materialien, die euch helfen, eure Einzigartigkeit und die Vielfalt in eurer Umgebung zu erforschen und auszudrücken.

    Für die "Ich-bin-ich-Porträts" und "Freundschafts-Bilder":

    • Großes Papier oder Pappe.

    • Buntstifte, Wachsmalstifte, Filzstifte, Farben (verschiedene Farben, um Vielfalt darzustellen).

    • Optional: Glitzer, Federn, Stoffreste, Wolle, kleine Naturmaterialien (Blätter, kleine Steine), um die Einzigartigkeit auszudrücken.

    • Ein Spiegel, um sich selbst zu betrachten.

    Für die "Talente-Klang-Ecke" (wie Buzz und Pip ihre Talente zeigten):

    • Einfache Instrumente (Rasseln, Trommeln, Xylophon) oder Alltagsgegenstände, die Geräusche machen (z.B. Kochlöffel, Töpfe, Reisschalen).

    • Optional: Musik zum Mitsingen und Tanzen.

    Für die "Einzigartigkeits-Sammlung":

    • Eine kleine Kiste oder Schale (als "Schatzkiste" für die Einzigartigkeiten).

    • Verschiedene kleine, ungleiche Gegenstände (z.B. verschiedenfarbige Knöpfe, unterschiedliche Blätter, Murmeln mit verschiedenen Mustern) – wie Ziggys Sammlung glänzender Steine.

  • Die "Ich-bin-ich"-Basis schaffen: Beginnt damit, über Ziggys Gedanken zu sprechen: "Warum sind alle so anders? Ist das okay?"

    • "Ziggy hat gelernt, dass es toll ist, dass wir alle anders sind. Wir feiern heute, dass jeder einzigartig ist! Was macht dich ganz besonders?"

    • Schaut euch im Spiegel an. Was macht dein Gesicht besonders? Deine Haare? Deine Augenfarbe?

    "Ich-bin-ich-Porträts" malen: Malt ein Selbstporträt oder ein Bild von euch selbst.

    • "Male dich so, wie du bist, mit all deinen Lieblingsfarben und Besonderheiten!"

    • Nutzt die verschiedenen Materialien, um eure Einzigartigkeit auszudrücken. Sind deine Haare wie Federn? Oder deine Augen wie glitzernde Steine?

    Die "Talente-Klang-Ecke" entdecken: Sprecht über Buzz' Gesang und Pips Sprünge – ihre Talente.

    • "Buzz singt, weil es ihn glücklich macht. Pip springt, weil es Spaß macht! Was machst du am liebsten? Und was kannst du besonders gut?"

    • Jedes Kind kann sein eigenes "Talent" vorstellen (z.B. ein Lied singen, einen lustigen Tanz machen, ein Tier nachahmen).

    • Experimentiert mit den Instrumenten: "Kannst du wie Buzz summen oder wie Pip springen, während du ein Geräusch machst?"

    Die "Einzigartigkeits-Sammlung" erstellen: Geht auf die Suche nach kleinen, ungleichen Gegenständen.

    • "Ziggy hat glänzende Steine gesammelt, weil jeder einzigartig war. Wir sammeln jetzt unsere eigenen 'Einzigartigkeiten'!"

    • Sammelt verschiedene Blätter, Steine, Knöpfe oder andere kleine Dinge. Vergleicht sie: "Sind sie alle gleich? Nein! Jedes ist besonders, genau wie wir alle!"

    • Legt sie in eure "Einzigartigkeits-Schatzkiste".

    Freundschafts-Bilder malen (Vielfalt feiern): Malt ein Bild von euch und euren Freunden (oder euren Kuscheltieren), wie ihr alle zusammen seid, auch wenn ihr unterschiedlich seid.

    • "Der Whispering Woods ist so bunt, weil alle Tiere anders sind und zusammenleben. Male ein Bild, das zeigt, wie schön es ist, dass wir alle verschieden sind."

    • Betont, dass diese Unterschiede uns zu dem machen, was wir sind, und die Welt interessanter machen.

    "Ich-bin-ich-Lied" singen und tanzen: Dichtet ein einfaches Lied oder einen Reim über das Anderssein und die Freude daran.

    • "Ich bin ich, und das ist gut! Jeder ist besonders und macht mir Mut!"

    • Tanzt frei und drückt dabei eure Einzigartigkeit aus.

  • "Gefühle-Gesichter" malen: Malt Gesichter, die verschiedene Gefühle ausdrücken. Sprecht darüber, dass es okay ist, verschiedene Gefühle zu haben und dass das auch ein Teil unserer Einzigartigkeit ist.

    "Stärken-Blumen": Jedes Kind malt eine Blume und schreibt oder zeichnet auf jedes Blütenblatt eine seiner Stärken oder Dinge, die es besonders gut kann oder mag.

    "Das Besondere an dir": Lasst euch gegenseitig erzählen, was ihr am anderen besonders mögt oder was den anderen einzigartig macht.

    "Vielfalts-Collage": Erstellt eine große Collage aus verschiedenen Materialien (Stoff, Papier, Naturmaterialien), die die bunte Vielfalt der Welt symbolisiert.

  • "Was hat dir am meisten Spaß gemacht, als wir unsere Einzigartigkeit gefeiert haben?"

    "Was ist das Besondere an dir? Und was magst du am liebsten an dir?"

    "Was hat Ziggy gelernt, als sie verstanden hat, dass alle anders sind?"

    "Warum ist es wichtig, dass wir alle unterschiedlich sind und nicht alle das Gleiche tun oder mögen?"

    "Was macht unsere Familie/unsere Freunde besonders, weil wir alle so verschieden sind?"

Zum Vorlesen

  • Ziggy, die neugierige Katze, verbrachte gerne Zeit in ihrer Neugierigen Grotte . Die Neugierige Grotte war eine kleine Höhle am Rande eines klaren Baches , dessen Wasser in der Sonne glitzerte. Es war Ziggys Lieblingsplatz, weil sie von dort aus den ganzen Whispering Woods beobachten und über all die Dinge nachdenken konnte, die sie neugierig machten. Ziggy hatte glänzendes schwarzes Fell und leuchtend grüne Augen, die immer auf der Suche nach etwas Neuem waren. Sie liebte es, mit ihren Pfoten im kühlen Wasser des Baches herumzuplanschen und den kleinen Fischen zuzuschauen, wie sie blitzschnell vorbeischwammen. Aber noch lieber, als allein in ihrer Grotte zu sein, beobachtete sie ihre Freunde im Whispering Woods. 

    Der Whispering Woods war ein wunderschöner Wald, voller sanfter grüner Hügel und hoher, alter Bäume. Es war ein fröhlicher und lebendiger Ort, an dem alle möglichen Tiere in Harmonie zusammenlebten. Sie halfen sich gegenseitig, lernten voneinander und erlebten gemeinsam viele kleine und große Abenteuer.  

    Eines Tages, während Ziggy so auf einem warmen Stein vor ihrer Grotte saß und ihre Freunde beobachtete, bemerkte sie, wie unterschiedlich alle waren. Buzz Bumbletune, der musikalische Marienkäfer, mit seinem leuchtend roten Panzer und den schwarzen Punkten, summte und sang den ganzen Tag fröhliche Lieder auf der Summwiese. Seine Musik klang mal wie kleine Glöckchen, mal wie eine winzige Geige. Pip Puddlejump, der mutige Frosch, mit seinen großen Füßen, liebte es, am Moosigen Teich herumzuspringen. Er sprang von Seerosenblatt zu Seerosenblatt, höher und weiter, als Ziggy es sich vorstellen konnte. Tilly Tallneck, die hoch aufragende Giraffe, lebte ganz oben auf der Hohen Aussicht und hatte ihre ganz eigenen, manchmal etwas tollpatschigen, Abenteuer auf der wackeligen Balancier-Brücke. Rosie Rumbletree, die abenteuerlustige Eichhörnchen-Dame, flitzte durch das Baumwipfel-Viertel und sammelte glänzende Dinge.  

    Ziggy beobachtete sie alle.

    "Warum sind alle so anders? Warum singt Buzz den ganzen Tag, Pip springt herum und ich sitze hier und suche nach glänzenden Steinen?"

    Sie fragte sich, warum nicht alle das Gleiche mochten und konnten. War das überhaupt in Ordnung? Fühlte es sich nicht besser an, wenn alle gleich wären und die gleichen Dinge tun würden?

    Ziggy fühlte sich ein wenig verwirrt von diesen Gedanken. Sollte sie auch versuchen, so zu sein wie ihre Freunde? Sollte sie versuchen, wie Buzz zu singen, auch wenn ihre Miauen nicht so melodiös klang? Sollte sie versuchen, wie Pip zu springen, auch wenn ihre Katze-Pfoten nicht dafür gemacht waren? Aber sie liebte es doch so sehr, neue Dinge in ihrer Neugierigen Grotte zu entdecken und nach glänzenden Kieselsteinen zu suchen. Ihre Sammlung von glänzenden Steinen in allen Farben und Formen war ihr sehr wichtig.

    Dieses Gefühl des Zweifels nagte ein bisschen an Ziggy. War das, was sie gerne tat, genauso gut wie das, was ihre Freunde taten? War sie gut genug, so wie sie war?

    Um Antworten zu finden, beschloss Ziggy, ihre Freunde zu besuchen und sie zu fragen, warum sie das taten, was sie taten. Zuerst machte sie sich auf den Weg zur Summwiese. Der Weg führte sie über sanfte Hügel und vorbei an kleinen Bächen. Die Summwiese war voller bunter Blumen, die im Sonnenlicht strahlten. Dort fand sie Buzz Bumbletune, der fröhlich zwischen den Blüten tanzte und summte .

    "Hallo, Buzz!", miaute Ziggy. Ihr Miauen war eher leise im Vergleich zu Buzz' Summen. Buzz Bumbletune flog herbei und landete auf einer großen, bunten Blume neben Ziggy.

    "Hallo, Ziggy! Schön, dich hier auf der Summwiese zu sehen! Möchtest du mit mir eine Runde zwischen den Blumen tanzen?"

    "Ich habe eine Frage, Buzz. Ich sehe dich immer so fröhlich summen und singen. Warum singst du so gerne? Warum machst du Musik?"

    Buzz Bumbletune blickte zu den bunten Blumen hinunter.

    "Ich singe, weil es mich glücklich macht. Wenn ich summe und singe, fühlt sich mein Herz ganz leicht an. Und meine Musik kann auch andere glücklich machen! Manchmal bringe ich sogar die Blumen auf der Summwiese zum Tanzen mit meinen Melodien. Meine Musik gehört zu mir, so wie meine schwarzen Punkte zu meinem roten Panzer gehören."  

    Buzz summte eine besonders schöne Melodie, die klang wie flüssiges Gold. Ziggy lauschte und spürte, wie die Musik auch sie ein bisschen glücklicher machte.

    "Das ist schön, Buzz, deine Musik ist wirklich wunderbar."

    Nachdem sie eine Weile Buzz' Gesang gelauscht hatte, ging Ziggy weiter zum Moosigen Teich. Der Moosige Teich war ruhig und friedlich, mit weichen Ufern, die sich perfekt zum Landen nach einem Sprung eigneten. Dort fand sie Pip Puddlejump, der am Ufer saß und sich für einen Sprung vorbereitete.

    "Hallo, Pip!", miaute Ziggy. Pip drehte sich um.

    "Hallo, Ziggy!", quakte Pip. Seine Stimme klang ein bisschen aufgeregt.

    "Ich übe gerade einen neuen, ganz hohen Sprung!"

    "Ich habe eine Frage an dich, Pip. Warum springst du so gut? Und warum springst du so gerne? Warum willst du immer neue, schwierigere Sprünge ausprobieren?"

    Pip Puddlejump machte einen kleinen Test-Sprung auf ein großes Seerosenblatt.

    "Ich springe gerne, weil es so viel Spaß macht!

    Er landete mit einem sanften Plumps.

    "Es ist ein bisschen wie Fliegen für Frösche! Und ich kann gut springen, weil ich viel übe. Manchmal falle ich hin, aber das ist okay. Man steht einfach wieder auf und versucht es nochmal. Und ich springe gerne neue Sprünge, weil ich mutig bin! Ich möchte sehen, was meine Beine alles können."  

    Pip zeigte auf seine kräftigen Hinterbeine.

    "Mein Springen gehört zu mir, so wie meine großen Füße zu mir gehören."

    Ziggy beobachtete Pip, wie er sich für seinen hohen Sprung bereit machte. Er sah konzentriert und mutig aus. Er liebte das Springen, auch wenn es manchmal schwierig war.

    Ziggy verstand langsam. Buzz sang, weil es ihn und andere glücklich machte und er seine Talente teilen konnte. Seine Musik war ein Geschenk für den Wald. Pip sprang, weil er Spaß daran hatte, mutig war und lernen wollte. Sein Springen war ein Ausdruck seiner Stärke und seines Mutes. Ihre Freunde waren gut in dem, was sie gerne taten, und das machte sie zu dem, was sie waren. Jeder hatte seine eigene besondere Art zu sein und etwas zum Whispering Woods beizutragen. Vielleicht war es nicht nur okay, dass jeder anders war, sondern sogar gut! Die Vielfalt machte den Whispering Woods interessant und bunt und voller verschiedener Melodien und Sprünge und Entdeckungen.

    Nach ihren Gesprächen mit Buzz und Pip kehrte Ziggy zu ihrer Neugierigen Grotte zurück. Sie nahm einen ihrer gesammelten, glänzenden Kieselsteine in die Pfote. Er fühlte sich glatt und kühl an und funkelte im Licht. Sie war vielleicht nicht die Beste im Singen wie Buzz oder im Springen wie Pip. Und sie war auch nicht hoch wie Tilly oder gemütlich wie Barnaby Bear. Aber sie war neugierig und stellte gute Fragen. Sie war eine gute Beobachterin und fand die schönsten Schätze in ihrer Grotte. Und das war auch toll! Das war ihre Art, etwas Besonderes zu sein. Sie musste nicht sein wie Buzz oder Pip oder Tilly. Sie konnte einfach Ziggy sein. Und Ziggy zu sein, mit ihrer Neugier und ihrer Liebe zu glänzenden Steinen, das war gut. Sie akzeptierte sich so, wie sie war.

    Später am Tag traf Ziggy ihre Freunde wieder bei den Erzählsteinen. Sie saßen gemütlich beisammen und erzählten sich Geschichten vom Tag. Ziggy erzählte ihnen von ihrem Lieblingskieselstein und wie er im Licht funkelte. Sie lauschte Buzz' wunderschönem Gesang und bewunderte Pips Erzählungen von seinen mutigen Sprüngen. Sie hatte verstanden, dass es die Vielfalt war, die den Whispering Woods so besonders machte. 

    Jeder einzelne von ihnen, mit all seinen Unterschieden, gehörte dazu und machte den Wald zu dem wunderbaren Ort, der er war. Und das Wichtigste war, den Mut zu haben, genau so zu sein, wie man selbst ist. Denn nur wenn jeder sich traute, er selbst zu sein, konnte der Whispering Woods in all seinen Farben und Klängen und Abenteuern erstrahlen.

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