Ein Geheimnis bewahren

Das Herz- & Gefühlsabenteuer

  • Die Geschichte von Wiener Mouse und den leuchtenden Blumen am Funkelnden Traum-Bach lehrt uns eine ganz wichtige Lektion: Ein Geheimnis zu bewahren ist wie ein zerbrechliches Geschenk – es erfordert Vertrauen und Achtsamkeit. Wiener Mouse spürte das "kitzelnde Geheimnis" in ihrem Bauch und plauderte es aus, was die zarten Leuchtblumen in Gefahr brachte. Doch mit Wilbert Wiz' weisem Rat lernte sie, wie wertvoll Vertrauen ist und dass es manchmal besser ist, spannende Dinge für sich zu behalten. Inspiriert von ihrem Abenteuer begeben wir uns heute auf unsere eigene "Geheimnis-Gärtchen"-Aktivität, bei der wir lernen, wie man Geheimnisse gut behütet und wie wichtig es ist, das Vertrauen seiner Freunde zu schützen.

    Diese Aktivität integriert Elemente der Montessori-Pädagogik, indem sie die Fähigkeit zur Selbstregulierung und zur verantwortungsvollen Handlung fördert. Die Naturpädagogik wird durch den Bezug zu zarten Pflanzen und dem Schutz der Natur aufgegriffen. Ansätze der sozial-emotionalen Entwicklung stehen im Vordergrund, da das Kind lernt, mit eigenen Impulsen umzugehen, Empathie für die Gefühle anderer zu entwickeln und die Bedeutung von Vertrauen in Freundschaften zu verstehen. Zudem fördert die Aktivität die Achtsamkeit im Umgang mit Informationen und den Gefühlen anderer. Es geht darum, Kindern zu zeigen, dass Geheimnisse wie kleine, wertvolle Schätze sind, die man gut behütet, um Freundschaften zu stärken.

  • Für euer Geheimnis-Gärtchen benötigt ihr einen kleinen Behälter, der als "geheimer Ort" dient, und Materialien, die eure "Geheimnisse" symbolisieren.

    Für das "Geheimnis-Gärtchen" (der geheime Ort):

    • Eine kleine Schachtel mit Deckel (z.B. Schuhkarton, Keksdose, Holzschachtel), die sich gut verschließen lässt und den "geheimen Ort" für eure Geheimnisse darstellt.

    • Dekorationsmaterialien: Farben, Stifte, Glitzer, Stoffreste, Blätter, Moos, kleine Steine – alles, um das Gärtchen von außen "geheimnisvoll" und von innen "schön" zu gestalten.

    • Optional: Ein kleines "Schild" aus Pappe oder Holz (wie Wilbert und Wiener Mouse es gebastelt haben).

    Für die "Leuchtblumen"/Geheimnisse:

    • Mehrere kleine, zarte Materialien, die symbolisch die "Leuchtblumen" oder "Geheimnisse" darstellen:

      • Kleine Federn.

      • Getrocknete Blütenblätter.

      • Kleine, glänzende Steine oder Murmeln.

      • Wattebällchen oder Pompons.

      • Optional: Kleine LED-Teelichter oder Leuchtsterne.

    • Kleine Zettel und Stifte, um "Geheimnisse" zu malen oder zu schreiben (die nur für das Gärtchen bestimmt sind).

    Zusätzliche Materialien:

    • Ein Kuscheltier (als "Wilbert Wiz", das weise Ratschläge gibt).

    • Optional: Ein kleines Tuch, um ein "kitzeliges Gefühl im Bauch" darzustellen (wenn man ein Geheimnis hat).

  • Unser "Geheimnis-Gärtchen" gestalten: Nehmt die ausgewählte Schachtel. Sprecht darüber, wie Wilbert und Wiener Mouse die Leuchtblumen als Geheimnis hüten wollten und wie wichtig ein sicherer Ort dafür ist.

    • "Wir gestalten jetzt unser eigenes 'Geheimnis-Gärtchen', einen ganz sicheren Ort, wo unsere kleinen Geheimnisse wachsen und geschützt sind, genau wie die Leuchtblumen."

    • Lasst dein Kind die Schachtel von außen geheimnisvoll und von innen schön gestalten. Es kann auch ein kleines "Schild" malen mit der Aufschrift "Bitte leise sein, hier wachsen Geheimnisse!" oder "Vorsicht, hier wohnt ein Geheimnis!".

    Die "Leuchtblumen"/Geheimnisse vorbereiten: Nehmt die zarten Materialien, die eure Geheimnisse symbolisieren.

    • "Jede dieser Federn (oder Steine, Blütenblätter) ist ein kleines Geheimnis, das wir gut behüten wollen. Sie sind zart und besonders, genau wie die Leuchtblumen."

    • Wenn ihr möchtet, könnt ihr auf kleine Zettel einfache "Geheimnisse" malen (z.B. "Ich mag Kuchen") und sie zusammenrollen und um die Materialien binden.

    Das "kitzelnde Gefühl" verstehen: Sprecht über das Gefühl, das Wiener Mouse hatte, als sie das Geheimnis nicht für sich behalten konnte.

    • "Wiener Mouse hatte ein Kitzeln im Bauch, das sie nicht aushalten konnte. Manchmal wollen spannende Geheimnisse einfach herausplatzen, oder?"

    • Lasst das Kind ein Tuch leicht um den Bauch halten und daran wackeln, um das "kitzelnde Gefühl" zu simulieren. Sprecht darüber, dass es okay ist, das Gefühl zu haben, aber dass man sich entscheiden kann, es nicht sofort zu verraten.

    Geheimnisse behüten – das Vertrauen schützen: Lasst dein Kind seine "Leuchtblumen"/Geheimnisse vorsichtig in das Geheimnis-Gärtchen legen.

    • "Wilbert hat gesagt, ein Geheimnis ist wie ein zerbrechliches Geschenk. Wenn wir es weitererzählen, obwohl wir es versprochen haben, kann es kaputtgehen."

    • Schließt den Deckel des Gärtchens und betont, dass die Geheimnisse jetzt sicher sind und nicht weitergesagt werden.

    Entschuldigen und wiedergutmachen: Sprecht über Wilberts Traurigkeit und Wiener Mous' Reue.

    • "Wiener Mouse war traurig, weil sie Wilbert enttäuscht hatte. Was hat sie getan, um es wieder gutzumachen?"

    • Diskutiert, wie man sich entschuldigen kann und wie man gemeinsam eine Lösung findet (wie das Schild, das Wilbert und Wiener Mouse gebastelt haben).

    Vertrauen als Schatz: Sprecht darüber, wie wichtig Vertrauen in Freundschaften ist.

    • "Vertrauen ist wie ein Schatz, der wächst, wenn wir gut aufeinander aufpassen und unsere Versprechen halten. Das ist viel wertvoller als jedes Geheimnis, das man ausplaudert."

  • "Stille-Geheimnis-Zeit": Jeden Tag für eine kurze Zeit (z.B. 2 Minuten) eine "stille Geheimnis-Zeit" einführen, in der jeder ein kleines "Geheimnis" (einen Gedanken, ein Gefühl, eine Beobachtung) nur für sich behält oder in das Geheimnis-Gärtchen legt, ohne es zu teilen.

    "Schilder-Aktion": Wenn ihr echte Pflanzen im Garten habt, könnt ihr kleine Schilder basteln, die zum vorsichtigen Umgang mit der Natur auffordern, genau wie Wiener Mouse und Wilbert es taten.

    Gefühle-Memory mit Versprechen: Bastelt Kartenpaare mit Gefühlen. Bei jedem gefundenen Paar sprecht ihr darüber, wann man sich so fühlt und wem man in solchen Momenten vertrauen kann.

    "Vertrauens-Spaziergang": Geht gemeinsam auf einen Spaziergang. Eine Person schließt die Augen und lässt sich von der anderen Person mit sanften Anweisungen führen, um das Vertrauen in den anderen zu üben.

  • "Was hat dir am meisten Spaß gemacht, als wir unser Geheimnis-Gärtchen gebaut und die 'Leuchtblumen' hineingelegt haben?"

    "Wie hat sich das angefühlt, das 'kitzelnde Geheimnis' in deinem Bauch zu haben? Und was hast du dann entschieden?"

    "Was hat Wiener Mouse gelernt, als sie Wilberts Geheimnis ausgeplaudert hat? Und was hat Wilbert ihr über Vertrauen erklärt?"

    "Was hast du heute über Vertrauen und Freundschaft gelernt? Und warum ist es wichtig, Versprechen zu halten?"

    "Was können wir tun, wenn uns jemand ein Geheimnis anvertraut, das wir unbedingt weitererzählen möchten?"

Zum Vorlesen

  • Eines sonnigen Nachmittags rollte Wiener Mouse mit ihrem Zuhause zum Funkelnden Traum-Bach. Das Wasser dort war so klar, dass es in der Sonne wie tausend winzige Diamanten funkelte, und es wurde gesagt, dass ein Schluck davon süße Träume bringt. Am Ufer, zwischen glatten Kieselsteinen und weichem Moos, traf sie ihren Freund Wilbert Wiz. Wilbert, das kluge Wiesel, das in einem hohlen Baumstamm wohnte, den er seine Kluge Bibliothek nannte, voll mit Büchern und Schriftrollen.  

    Wilbert sah heute besonders aufgeregt aus. Seine kleinen Augen leuchteten.

    "Wiener Mouse! Wiener Mouse! Komm schnell her!"

    "Was ist denn los, Wilbert?"

    "Schau mal hier!" flüsterte Wilbert und zeigte auf eine versteckte Stelle hinter einem buschigen Farn.

    Wiener Mouse lugte dahinter. "Oh!" machte sie. Dort, im weichen Moos, wuchsen winzige, zarte Blümchen, die aussahen wie kleine Sterne. Und das Allerbeste: Sie leuchteten sanft in einem bläulichen Licht, obwohl die Sonne noch schien!

    "Was sind das für Blumen?" fragte Wiener Mouse mit großen Augen.

    "Das weiß ich noch nicht genau", sagte Wilbert stolz.

    "Ich habe sie gerade erst entdeckt. Sie sind sehr selten, glaube ich. Leuchtblumen!"

    Er strahlte. 

    "Aber psst!" machte er dann schnell und legte einen Finger auf seine Lippen.

    "Versprich mir, es noch niemandem zu erzählen, ja?"

    "Warum denn nicht?"

    "Ich möchte sie erst in Ruhe studieren und erforschen bevor alle Tiere herkommen und sie vielleicht zertrampeln. Es ist unser kleines Geheimnis, einverstanden?"

    "Ein Geheimnis?" piepste Wiener Mouse begeistert. Sie liebte Geheimnisse!

    "Ja! Versprochen! Ich sage kein Wort!"

    Wiener Mouse war ganz aus dem Häuschen! Leuchtblumen! So etwas Wunderschönes hatte sie noch nie gesehen! Sie konnte kaum aufhören, daran zu denken. Sie verabschiedete sich von Wilbert und rollte mit ihrem kleinen Zuhause langsam weiter.

    Aber das Geheimnis! Es fühlte sich in ihrem Bauch an, als würden tausend winzige, kitzelige Schmetterlinge herumflattern. Es zwickte und zwackte und wollte unbedingt heraus! Plopp! machte es in ihrem Kopf. Erzähl es! Erzähl es! schienen die Schmetterlinge zu rufen.

    "Nein", sagte Wiener Mouse zu sich selbst.

    "Ich habe es Wilbert versprochen. Ein Versprechen ist wichtig."

    Aber es war sooooo schwer! So ein tolles Geheimnis ganz für sich allein zu behalten, war fast unmöglich für die neugierige kleine Maus. Das Kitzeln wurde immer stärker.

    Wiener Mouse beschloss, ihre Freunde in der Plauderecke zu besuchen. Das war ein gemütlicher Platz im Wald mit vielen bequemen Ästen und leckeren, bunten Beeren. Dort saß meistens Chatter Cheep, der redselige Papagei. Und tatsächlich, da saß er schon auf einem Ast und putzte sein buntes Gefieder.  

    "Hallo, Wiener Mouse!" krächzte Chatter Cheep fröhlich, als er das Rollende Zuhause ankommen sah.

    "Na, was gibt's Neues? Du siehst ja ganz aufgeregt aus! Deine Schnurrhaare zittern ja richtig!"

    Wiener Mouse wurde ein bisschen rot.

    "Ach, nichts Besonderes, Chatter", piepste sie schnell.

    "Ich habe nur... äh... einen besonders schönen Stein gefunden!"

    Chatter Cheep legte den Kopf schief.

    "Einen Stein? Deswegen bist du so aufgeregt? Das glaube ich dir nicht!"

    Er hüpfte näher.

    "Erzähl schon! Was ist wirklich los? Du hast doch sonst immer was zu erzählen!"

    Das Kitzeln in Wiener Mouses Bauch wurde unerträglich. Die Schmetterlinge flatterten jetzt wie wild!

    Wiener Mouse versuchte, an etwas anderes zu denken. An leckeren Käse. An ihr gemütliches Rollendes Zuhause. An Wilberts freundliches Gesicht. Aber Chatter Cheep ließ nicht locker.

    "Komm schon, Wiener Mouse! Freunde erzählen sich doch alles! Ist etwas Spannendes passiert? Hast du etwas Tolles gesehen?"

    Da konnte Wiener Mouse einfach nicht mehr an sich halten. Das Geheimnis platzte fast aus ihr heraus! Sie schaute sich schnell um, ob jemand anders lauschte, beugte sich dann zu Chatter Cheeps Ohr und flüsterte ganz leise…

    "Ich weiß was ganz Tolles! Aber du darfst es auf GAR KEINEN FALL weitererzählen! Wirklich nicht! Versprich es!"

    Chatter Cheep nickte aufgeregt.

    "Versprochen! Was denn? Was denn?"

    "Wilbert", flüsterte Wiener Mouse noch leiser,

    "hat Leuchtblumen am Funkelnden Traum-Bach gefunden! Echte Blumen, die leuchten!

    Chatter Cheeps Augen wurden riesengroß.

    "Leuchtblumen?! Wow! Das ist ja SENSATIONELL!"

    Er vergaß sofort sein Versprechen. Chatter Cheep war zwar ein lieber Kerl, aber er war auch furchtbar redselig und manchmal ein bisschen vergesslich.

    "Ich muss sofort Tilly erzählen! Und Buzz! Und Pip!"

    Und schon flatterte er los, so schnell ihn seine Flügel trugen.

    "Leuchtblumen am Bach! Habt ihr schon gehört? Leuchtblumen!" rief er jedem Tier zu, das er traf.

    Und Tilly erzählte es Barneby, und Barneby erzählte es Winston, und Winston erzählte es allen anderen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht im ganzen Whispering Woods. Jeder wollte die geheimnisvollen Leuchtblumen sehen!

    Am nächsten Morgen machte sich Wilbert Wiz fröhlich auf den Weg zu seiner geheimen Stelle am Funkelnden Traum-Bach. Er hatte seine Lupe und sein Notizbuch dabei, um die Leuchtblumen genau zu untersuchen. Doch als er ankam, traute er seinen Augen kaum.

    Überall waren Tiere! Große und kleine. Sie drängelten sich um die kleine Stelle, wo die zarten Blumen wuchsen. Alle wollten die Leuchtblumen sehen. "Oh, wie schön!", riefen sie. "Schau mal hier!" und "Lass mich auch mal gucken!". Dabei achteten viele gar nicht darauf, wohin sie traten. Einige der zarten Leuchtblumen waren schon abgeknickt, ihre leuchtenden Köpfchen hingen traurig herab. Viele Blätter waren zertrampelt.

    Wilberts Herz wurde ganz schwer. Er sah Wiener Mouse, die mit ihrem Rollenden Zuhause etwas abseits stand und ganz bedröppelt aussah. Wilbert ging langsam zu ihr. Er war nicht böse, aber sehr, sehr traurig. Er lud Wiener Mouse in seine Kluge Bibliothek ein, den gemütlichen, hohlen Baumstamm, der nach alten Büchern und trockenem Laub roch.  

    Dort setzte er sich in seinen kleinen Sessel und sagte freundlich, aber mit enttäuschter Stimme:

    "Wiener Mouse, mein kleiner Freund."

    "Ich habe dir gestern etwas sehr Besonderes anvertraut."

    "Ich weiß, Wilbert", piepste Wiener Mouse leise und schaute auf ihre Pfoten.

    "Ein Geheimnis ist wie ein zerbrechliches Geschenk, Wiener Mouse", erklärte Wilbert ruhig.

    "Man gibt es jemandem, weil man ihm vertraut."

    "Wenn man dieses Geschenk aber einfach weitergibt oder fallen lässt, obwohl man versprochen hat, gut darauf aufzupassen..."

    Er machte eine Pause.

    "...dann kann es kaputtgehen."

    Er seufzte.

    "So wie jetzt die seltenen Blumen kaputtgehen könnten, weil so viele Tiere unvorsichtig sind."

    Wiener Mouse schämte sich ganz schrecklich. Sie sah die traurigen, zertrampelten Blätter vor ihrem inneren Auge und verstand genau, was Wilbert meinte. Es war alles ihre Schuld! Weil sie das Kitzeln im Bauch nicht aushalten konnte und das Versprechen gebrochen hatte. Das Vertrauen ihres Freundes war wie das zerbrechliche Geschenk, von dem Wilbert sprach, und sie hatte es fallen lassen. Tränen kullerten über ihre kleinen Mausbacken.

    "Oh, Wilbert, es tut mir so leid!" schluchzte sie.

    "Ich wollte das nicht! Wirklich nicht!"

    "Es war nur... es war so aufregend und hat so gekitzelt! Ich konnte es einfach nicht für mich behalten!"

    Wilbert Wiz, der ja ein sehr kluges und auch gütiges Wiesel war, sah die ehrlichen Tränen in Wiener Mouses Augen. Er wusste, dass die kleine Maus es nicht böse gemeint hatte.

    "Ich verstehe, dass es schwer war, kleiner Freund", sagte er sanft und tätschelte Wiener Mouse vorsichtig den Kopf.

    "Aufregende Neuigkeiten möchte man gerne teilen. Aber Vertrauen ist sehr, sehr wichtig für eine Freundschaft. Manchmal müssen wir lernen, auch spannende Dinge für uns zu behalten, wenn ein Freund uns darum bittet. Das zeigt Respekt."

    Wiener Mouse nickte traurig.

    "Was können wir jetzt tun, damit die Blumen nicht ganz kaputtgehen?"

    Wilbert überlegte kurz. Dann hellte sich sein Gesicht auf.

    "Ich habe eine Idee! Wir könnten gemeinsam ein kleines Schild malen!"

    "Ein Schild?"

    "Ja! Darauf schreiben wir: 'Bitte vorsichtig sein – seltene Blumen wachsen hier!' Und das stellen wir dann am Bach auf."

    Wiener Mouses Augen leuchteten wieder ein bisschen.

    "Oh ja! Das ist eine gute Idee! Das machen wir!"

    Sofort holten sie Pinsel, Farben und ein kleines Stück Holz aus Wilberts Bibliothek. Wiener Mouse half eifrig mit, das Schild zu bemalen. Sie malten die schönsten Buchstaben, die sie konnten, und eine kleine leuchtende Blume daneben.

    Gemeinsam trugen sie das Schild zum Funkelnden Traum-Bach und stellten es gut sichtbar auf. Die anderen Tiere lasen das Schild und wurden sofort viel vorsichtiger. Sie schauten die Blumen nur noch aus der Ferne an und passten auf, wohin sie traten.

    Wiener Mouse war erleichtert. Sie hatte einen Fehler gemacht, aber sie hatte auch etwas Wichtiges gelernt: Ein Geheimnis zu bewahren, ist manchmal schwer, aber es ist ein Zeichen von echter Freundschaft und Respekt. Und auch wenn es im Bauch kitzelt – das Vertrauen eines Freundes ist viel mehr wert als das aufregendste Geheimnis. Von diesem Tag an versuchte Wiener Mouse ganz fest, ein guter Geheimnishüter zu sein. Und manchmal, wenn sie Wilbert besuchte, schauten sie gemeinsam nach den Leuchtblumen, die sich langsam wieder erholten und im Verborgenen sanft weiterfunkelten – ihr ganz besonderes, nun gut gehütetes Geheimnis.

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