Hab keine Angst im Dunkeln

Die Entdecker-Mission

  • Die Geschichte von Pip Puddlejump zeigt uns, wie man Mut fassen kann, auch wenn man Angst hat. Pip hatte Angst vor der Dunkelheit, aber als seine Mama Hilfe brauchte, überwand er sich und entdeckte mit seinen Freunden Buzz, Rosie und Wilbert, dass die Nacht voller Wunder und Schönheit ist. Er lernte, dass Dunkelheit nicht beängstigend ist, sondern einfach ein Teil des Tages, gefüllt mit Sternen, Mond und nachtaktiven Tieren. Inspiriert von Pips Reise durch den Glühwürmchenpfad und Wilberts Erklärungen über Tag und Nacht, bauen wir heute unseren eigenen "Nachtlichter-Pfad", um die Schönheit der Dunkelheit sicher zu erkunden.

    Diese Aktivität integriert Elemente der Montessori-Pädagogik, indem sie das Kind durch eine vorbereitete Umgebung zum selbstständigen Entdecken anregt und ihm hilft, Ängste durch Verständnis abzubauen. Die Naturpädagogik wird durch den Bezug zu natürlichen Phänomenen wie Tag und Nacht, Sternen und Glühwürmchen aufgegriffen. Ansätze der Sensorischen Integration kommen durch das bewusste Erleben von Licht und Schatten, leisen Geräuschen und unterschiedlichen Texturen zum Tragen, wodurch das Kind ein positives Verhältnis zur Dunkelheit entwickeln kann. Ziel ist es, Kindern ein Gefühl der Sicherheit und Neugier gegenüber der Dunkelheit zu vermitteln und ihnen zu zeigen, dass die Nacht nicht nur gruselig, sondern auch voller Leben und Wunder ist.

  • Für euren Nachtlichter-Pfad benötigt ihr Materialien, die Licht und Schatten erzeugen und eine gemütliche, sichere Atmosphäre schaffen.

    Für den Pfad und die Lichtquellen:

    • Lichtquellen:

      • Mehrere kleine Teelichter in sicheren Gläsern (unter Aufsicht verwenden!) oder batteriebetriebene Lichterketten/LED-Teelichter.

      • Taschenlampe(n) (verschiedene Größen, um unterschiedliche Schatten zu erzeugen).

      • Optional: Leuchtsterne oder selbstgemachte "Glühwürmchen" (siehe Erweiterung).

    • Pfad-Begrenzung:

      • Decken, Tücher, Kissen oder flache Kartons, um den Pfad zu legen oder kleine "Verstecke" zu bauen.

      • Optional: Helle Stoffstreifen oder Bänder, die im Dunkeln leicht zu sehen sind.

    • Objekte zum Erkunden:

      • Verschiedene Gegenstände mit interessanten Formen und Texturen, die schöne Schatten werfen können (z.B. Bauklötze, Naturmaterialien wie Äste oder Tannenzapfen, ausgeschnittene Pappfiguren).

      • Bücher mit Bildern von Nacht-Tieren (wie Wilbert sie hatte ).

    1. Den Pfad vorbereiten: Wählt einen Raum, den ihr gut abdunkeln könnt. "Wir bauen jetzt einen Glühwürmchenpfad, genau wie der, den Pip, Rosie und Buzz gefunden haben. Das wird unser eigener Nachtlichter-Pfad!"

    2. Lichter setzen: Platziert die sicheren Lichtquellen (Lichterketten, LED-Teelichter oder Teelichter in Gläsern) entlang des Pfades.

      • "Wo möchtest du die Lichter hinlegen? Sie sind wie kleine Sterne, die unseren Weg erhellen."

      • Schaltet dann das Raumlicht aus, damit es dunkel wird, aber die Pfadlichter leuchten.

    3. Schatten-Spiel: Nehmt eine Taschenlampe und leuchtet auf verschiedene Gegenstände oder auf die Wände.

      • "Schau mal, wie groß der Schatten deines Kuscheltiers wird! Und wie sich der Schatten verändert, wenn wir die Taschenlampe näher heran oder weiter wegbewegen."

      • Lasst euer Kind selbst Schatten werfen und Figuren tanzen lassen.

    4. Die Nacht entdecken: Geht gemeinsam langsam den Pfad entlang.

      • "Pip hat gelernt, dass die Nacht voller Wunder ist. Was kannst du im Dunkeln alles entdecken, was im Hellen nicht so sichtbar ist?"

      • Hört aufmerksam auf leise Geräusche im Raum, genau wie Pip auf die Geräusche der Nacht lauschte.

      • Schaut euch die Formen der Gegenstände im Halbdunkel an und lasst eure Fantasie spielen.

    5. Wilberts Erklärung nachspielen: Sprecht über Tag und Nacht.

      • "Erinnerst du dich, wie Wilbert erklärt hat, dass die Erde eine Kugel ist, die sich dreht und manchmal zur Sonne zeigt (Tag) und manchmal nicht (Nacht)? Wir können das mit unserer Taschenlampe und einem Ball spielen." (Leuchtet mit der Taschenlampe auf einen Ball, um Tag und Nacht zu simulieren).

      • Schaut euch Bücher über nachtaktive Tiere an. "Diese Tiere kommen erst heraus, wenn es dunkel wird – genau wie Pip keine Angst mehr hatte und ein Nachtabenteuer erleben konnte!"

  • Glühwürmchen basteln: Malt Glühwürmchen auf Papier und klebt kleine LED-Lichter darauf oder bemalt sie mit nachtleuchtender Farbe.

    Gefühle im Dunkeln: Sprecht darüber, welche Gefühle die Dunkelheit manchmal auslösen kann (Angst, aber auch Geborgenheit, Ruhe, Spannung) und wie man damit umgehen kann.

    Schatten-Theater: Spannt ein weißes Tuch auf und spielt dahinter mit Figuren oder euren Händen ein Schattentheater.

    Nachtgeräusche nachahmen: Versucht, die Geräusche der Nacht (Eulenschrei, Grillenzirpen, Froschquaken) mit eurer Stimme oder einfachen Instrumenten nachzuahmen.

  • "Was hat dir am meisten Spaß gemacht, als wir unseren Nachtlichter-Pfad gebaut haben?"

    "Was war das Überraschendste, das du heute im Dunkeln entdeckt hast?"

    "Wie hat Pip seine Angst vor der Dunkelheit überwunden? Und was können wir tun, wenn wir uns vor etwas fürchten?"

    "Was hat Wilbert Wiz uns über Tag und Nacht beigebracht? Und was bedeutet das für uns?"

    "Welches Licht oder welchen Schatten fandest du am schönsten oder interessantesten?"

Zum Vorlesen

  • Die Sonne blinzelte über den Rand des Moosigen Teichs und tauchte die Seerosenblätter in goldenes Licht. Normalerweise wäre Pip Puddlejump jetzt schon längst fröhlich umhergehüpft, hätte mit den Wasserläufern Fangen gespielt oder versucht, die höchste Welle beim Ins-Wasser-Plumpsen zu erzeugen. Aber heute Morgen war alles anders. Pip saß ganz still auf seinem Lieblings-Seerosenblatt und hielt sich mit beiden Vorderpfoten seinen kleinen, grünen Froschbauch. Es grummelte und zwickte darin ganz komisch. Ihm war überhaupt nicht nach Hüpfen oder Quaken zumute.

    Pip liebte sein Zuhause im Whispering Woods, einen wunderschönen Wald, in dem alle möglichen Tiere in Harmonie zusammenlebten. Aber Pip hatte ein großes Geheimnis: Er hatte Angst vor der Dunkelheit. Sobald die Sonne unterging und die ersten Schatten länger wurden, versteckte er sich in seiner kleinen Höhle und traute sich nicht mehr nach draußen. Die Dunkelheit schien dann voller unbekannter Geräusche und riesiger Schatten zu sein, die sich wie Monster anfühlten.

    Eines Abends, als die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden war und der volle Mond hell wie ein großer, runder Käse am Himmel schien, hörte Pip einen besorgten Ruf. „Hilfe! Kann mir jemand helfen? Oh weh, meine Brille ist ins Wasser gefallen!", rief eine ihm sehr bekannte Stimme. Es war Mama Puddlejump! Pips Herz machte einen kleinen Hüpfer vor Schreck, dann einen großen Hüpfer vor Sorge. Er liebte seine Mama sehr. Mama Puddlejump brauchte dringend seine Hilfe, aber um zu ihr zu gelangen, musste Pip den dunklen Wald durchqueren. Der Wald war jetzt dunkel, und Pip hatte große, große Angst.

    Pip zögerte. Seine großen Füße zitterten ein bisschen, und sein Herz pochte wie ein kleiner Trommler. „Oh, Mama braucht mich! Aber... aber der Wald ist so dunkel! Und was, wenn da Schatten-Monster lauern? Oder Bäume, die plötzlich Arme bekommen? Ich kann das nicht! Ich bin doch nur Pip, ein kleiner, ängstlicher Frosch!“ Doch dann erinnerte er sich an Mamas Worte: „Mutig sein bedeutet, Angst zu haben, aber es trotzdem zu versuchen.“ Er atmete tief durch, holte noch einmal ganz tief Luft, um die Angst wegzupusten. „Ich schaffe das“, sagte er sich ganz leise und hüpfte mit zitternden Beinen, aber entschlossen, los. Jeder kleine Sprung war ein mutiger Schritt in die Dunkelheit.

    Der Weg führte Pip am Großen Baum vorbei. Der Große Baum war ein riesiger, uralter Baum im Herzen des Waldes, der so hoch war, dass seine Spitze fast die Wolken berührte. Seine Äste ragten jetzt wie knochige, dunkle Finger in den mondbeschienenen Himmel. Pip schauderte, als er an dem Baum vorbeikam. Die Schatten tanzten und sahen ganz anders aus als am Tag.

    Plötzlich hörte Pip ein leises Rascheln direkt neben sich. Er zuckte zusammen und sprang einen Meter hoch. „W-Wer ist da? Ist da ein Schatten-Monster?“

    Rosie (freundlich, aber flink): „Nur ich, Pip! Rosie Rumbletree! Wohin denn so spät? Du bist ja ganz aufgeregt! Ich bin auf der Suche nach glitzernden Tautropfen, die sehen im Mondlicht so schön aus!"

    Pip: „Oh, Rosie! Du hast mich erschreckt! Meine Mama braucht Hilfe, ihre Brille ist in den Teich gefallen! Aber ich habe solche Angst vor der Dunkelheit! Die Schatten sehen so groß und gruselig aus!"

    Rosie: „(kichert leise) Angst? Aber die Dunkelheit ist doch gar nicht schlimm, Pip! Sie ist nur ein anderer Teil des Tages. Und sie ist voller Geheimnisse, die man tagsüber gar nicht sehen kann! Komm, ich begleite dich ein Stückchen! Dann bist du nicht allein, und zusammen ist es immer einfacher!"

    Gemeinsam setzten Pip und Rosie ihren Weg fort. Pip fühlte sich schon ein kleines bisschen mutiger, wenn Rosie neben ihm flitzte. Plötzlich hörten sie ein leises, aber fröhliches Summen in der Luft.

    Rosie: „Hör mal, Pip! Das ist Buzz Bumbletune! Er ist auch immer noch wach! Buzz ist ja eine Nachtschwärmerin, die sieht die Schönheit im Dunkeln!"

    Buzz Bumbletune (musikalische, kindliche Stimme, kam auf sie zugeflogen, seine Flügel glitzerten im Mondlicht): „Hallo ihr beiden! Wohin geht die Reise in dieser wunderschönen Nacht? Und was ist mit dir los, Pip? Du siehst ein bisschen ängstlich aus!"

    Pip: „Hallo Buzz! Meine Mama braucht meine Hilfe! Aber ich habe Angst vor der Dunkelheit. Alles sieht so anders aus! Und ich habe Angst vor den Geräuschen und Schatten!"

    Buzz: „Angst? Aber die Nacht ist doch wunderschön, Pip! Sie ist voller leuchtender Geheimnisse und sanfter Klänge! Komm, ich zeige euch etwas!"

    Buzz führte Pip und Rosie zu einem kleinen Pfad, der nicht mehr so dunkel war. Er war von unzähligen kleinen Glühwürmchen hell erleuchtet! Es war der Glühwürmchenpfad. Die Glühwürmchen schwebten wie winzige, tanzende Sterne in der Luft und tanzten einen sanften Reigen. Ihr Licht pulsierte und erzeugte einen magischen Schimmer. Pip staunte mit offenem Mund. So schön und friedlich hatte er die Nacht noch nie gesehen! Die Schatten waren verschwunden, und es funkelte überall. Das mulmige Gefühl in seinem Bauch wurde ganz klein.

    Nach einer Weile erreichten Pip, Rosie und Buzz einen hohlen Baumstamm. „Das ist die Kluge Bibliothek“, flüsterte Rosie. „Hier wohnt Wilbert Wiz, das kluge Wiesel. Er weiß alles über den Wald und seine Geheimnisse, und kann uns sicher erklären, warum es nachts so dunkel ist. Er hat bestimmt ein Buch darüber!"

    Wilbert Wiz, ein superkluges Wiesel mit einer unstillbaren Neugierde, saß in seiner Bibliothek und las in einem dicken Buch. Er liebte es, nach Antworten in Büchern zu suchen, und trug eine kleine, runde Brille und eine Jacke mit vielen Taschen, in denen er immer Bücher und Schriftrollen aufbewahrte.

    Rosie: „Hallo Wilbert! Wir haben ein großes Rätsel! Pip hat Angst vor der Dunkelheit, und er fragt sich, warum es überhaupt dunkel wird. Kannst du ihm vielleicht helfen, das Geheimnis der Nacht zu lüften?"

    Wilbert Wiz (nachdenklich, weise Stimme): „Angst vor der Dunkelheit? Das ist ein ganz normales Gefühl, mein kleiner Freund Pip. Aber die Dunkelheit ist doch nichts Schlimmes. Sie ist nur ein Teil des großen Kreislaufs des Tages, so wie das Ausatmen zum Einatmen gehört. Die Nacht ist voller Wunder, die wir am Tag nicht sehen können."

    Pip: „(etwas mutiger) Aber warum wird es überhaupt dunkel? Geht die Sonne einfach schlafen und macht das Licht aus? Und warum können wir dann die Sterne sehen? Sind die auch kleine Sonnen?"

    Wilbert Wiz: „Das ist eine sehr, sehr gute Frage, Pip. Komm, setzt euch alle. Lasst mich schauen, ob ich das richtige Buch finde, um dir das Geheimnis zu erklären, das im Licht verborgen liegt."

    Nach einer kurzen Suche nahm Wilbert ein großes, altes Buch mit glitzerndem Einband von seinem Regal und zeigte Pip ein Bild von der Erde und der Sonne.

    Wilbert Wiz: „Schau, Pip, unsere Erde ist wie eine riesige Kugel, die sich ständig, ganz langsam und gleichmäßig dreht. Stell dir vor, du hast einen Ball in der Hand und die Sonne ist eine Taschenlampe. Wenn du den Ball drehst, dann ist immer nur eine Seite von der Taschenlampe angestrahlt, richtig?"

    Pip: „(nickt eifrig) Ja! Die andere Seite ist dunkel!"

    Wilbert Wiz: „Genau! Manchmal ist unser Teil der Erde der Sonne zugewandt. Dann ist es hell, weil die Sonne uns anstrahlt und uns wärmt. Das nennen wir Tag. Und wenn wir uns wegdrehen, dann ist es dunkel. Denn die Sonne scheint dann auf die andere Seite der Erde, wo andere Tiere gerade Tag haben und spielen. Das nennen wir Nacht. Die Sonne geht also gar nicht schlafen, sie leuchtet immer, nur auf einen anderen Teil der Erde!"

    Pip: „Oh! Das ist ja... aufregend! Aber warum können wir dann die Sterne sehen? Sind die auch Sonnen, so wie unsere Sonne?"

    Wilbert Wiz: „Ja, Pip, du hast es erfasst! Die Sterne sind wie unzählige, riesige Sonnen, aber sie sind viel, viel weiter weg als unsere Sonne. Deshalb sehen sie so klein und wie funkelnde Lichter am Himmel aus. Und der Mond? Der Mond ist ein Himmelskörper, der die Erde umkreist. Manchmal sehen wir ihn hell, manchmal nur als Sichel oder gar nicht. Das hängt davon ab, wie er von der Sonne angestrahlt wird – er leuchtet nicht selbst, sondern nur, weil die Sonne ihn anscheint!"

    Wilbert zeigte Pip noch viele andere interessante Dinge in seinem Buch. Sie sahen Bilder von nachtaktiven Tieren, wie Eulen, die im Dunkeln jagen, oder Glühwürmchen, die erst in der Nacht leuchten. Pip staunte über die Vielfalt des Lebens in der Nacht. Der Wald schien nachts gar nicht so leer und gruselig zu sein, sondern voller geheimer Aktivitäten.

    Pip lernte, dass die Dunkelheit nicht so beängstigend ist, wie er dachte. Er entdeckte die Schönheit der Nacht und die vielen Tiere, die erst dann aktiv werden. Er verstand jetzt, warum es dunkel wird und dass die Nacht nicht nur gruselig, sondern auch voller Leben und Wunder ist. Das mulmige Gefühl in seinem Bauch war ganz verschwunden.

    Pip bedankte sich bei Wilbert Wiz für die spannende Erklärung. Dann verabschiedete er sich von seinen Freunden und setzte seinen Weg fort. Er hatte keine Angst mehr. Er fühlte sich mutig und stark, weil er verstand, dass Dunkelheit gar nicht schlimm ist, sondern nur ein anderer Teil der Welt.

    Schließlich fand Pip seine Mama, die immer noch nach ihrer Brille suchte. Er half ihr, die Brille im feuchten Moos zu finden. Mama Puddlejump war sehr froh, ihren kleinen Frosch zu sehen und natürlich auch ihre Brille wieder zu haben. „Ich bin so stolz auf dich, Pip", sagte sie und umarmte ihn fest. „Du warst sehr mutig und hast deine Angst überwunden."

    Pip lächelte. Er war stolz auf sich, dass er seine Angst überwunden hatte. Von nun an fürchtete er sich nicht mehr vor der Dunkelheit. Er liebte es, die Sterne am Himmel zu beobachten und den Geräuschen der Nacht zu lauschen. Und er unternahm mit seinen Freunden viele aufregende Nachtabenteuer im Whispering Woods, denn er w wusste jetzt: Die Nacht ist voller Wunder, wenn man nur genau hinschaut.

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Buzz' Reise der Klänge

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