Was wächst im Wald?
Die Entdecker-Mission
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Die Geschichte von Rosie Rumbletree hat uns gezeigt, wie Rosies Neugier sie auf eine spannende Reise geführt hat, um herauszufinden, was Pflanzen zum Wachsen brauchen. Sie lernte von Bella Blumenbiene, dass Sonnenlicht wichtig ist, und von Gustav Gämse, dass Pflanzen Wasser und gute Erde benötigen. Rosie hat durch Beobachten, Ausprobieren und Fragenstellen viel entdeckt. Inspiriert von Rosies Forschergeist begeben wir uns heute auf unsere eigene "Pflanzen-Detektiv-Tour", um die Geheimnisse des Pflanzenwachstums zu lüften und unsere eigenen kleinen Pflanzen-Experimente zu starten.
Diese Aktivität integriert Elemente der Naturpädagogik, indem sie das Kind direkt mit der Natur in Kontakt bringt und die Wertschätzung für Pflanzen und ihre Bedürfnisse fördert. Die Montessori-Pädagogik wird durch das Beobachten, das selbstständige Experimentieren und die Förderung des Verständnisses für natürliche Prozesse aufgegriffen. Ansätze der Reggio Emilia-Pädagogik finden sich in der Wertschätzung der kindlichen Forschung und der Möglichkeit, Beobachtungen kreativ festzuhalten. Das Experimentieren mit Pflanzen fördert zudem die naturwissenschaftliche Neugier und das Verständnis für grundlegende biologische Prinzipien. Es geht darum, Kindern zu zeigen, dass auch kleine Pflanzen viel brauchen, um groß und stark zu werden, und dass jeder von uns ein kleiner Pflanzen-Detektiv sein kann.
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Für eure Pflanzen-Detektiv-Tour benötigt ihr Materialien, die euch helfen, Pflanzen zu beobachten und einfache Experimente durchzuführen.
Für die Beobachtungstour (wie Rosies Lupe und Notizbuch):
Eine Lupe (wie Rosies Lupe, die die Welt groß machte).
Ein Notizbuch oder Block und Stifte (zum Zeichnen und Notieren von Beobachtungen).
Optional: Eine Kamera, um Pflanzen zu fotografieren.
Für die "Was-Pflanzen-brauchen"-Experimente:
Pflanzen:
Kleine Pflänzchen oder Blumensamen (z.B. Kresse, Bohnen, oder Kräuter wie Basilikum).
Optional: Zwei kleine, abgebrochene Zweige (wie Rosie sie verwendete).
Erde:
Kleine Töpfe, Joghurtbecher oder Eierkartons mit Erde.
Optional: Verschiedene Arten von Erde (z.B. Sand, Blumenerde), um Unterschiede zu sehen.
Wasser:
Eine kleine Gießkanne oder ein Becher mit Wasser.
Sonnenlicht:
Ein sonniger Platz am Fenster oder draußen.
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Unsere Pflanzen-Detektiv-Ausrüstung packen: Sprecht darüber, wie neugierig Rosie war und was sie in ihren Rucksack gepackt hat, um die Geheimnisse der Pflanzen zu lüften.
"Rosie hat ihre Lupe und ihr Notizbuch mitgenommen. Wir packen jetzt auch unsere Detektiv-Ausrüstung, um herauszufinden, was Pflanzen zum Wachsen brauchen!"
Packt Lupe und Notizbuch ein.
Pflanzen in der Umgebung beobachten: Geht nach draußen (Garten, Park) oder schaut euch Zimmerpflanzen an.
"Rosie hat die winzigen Blumen und riesengroßen Bäume im Wald beobachtet. Was siehst du hier? Welche Pflanzen sind klein? Welche sind groß? Wie sehen ihre Blätter aus?"
Nutzt die Lupe, um Details wie Blätter, Stängel oder Blüten genau zu betrachten.
Zeichnet eure Beobachtungen ins Notizbuch.
Die Geheimnisse des Wachstums lüften (Theorie): Sprecht über Rosies Entdeckungen.
Sonnenlicht: "Bella Blumenbiene hat Rosie verraten, dass Pflanzen viel Sonnenlicht brauchen, damit sie schön blühen und wachsen können." Zeigt auf die Sonne. "Siehst du, wie hell und warm die Sonne ist? Das ist wie Energie für die Pflanzen!"
Wasser: "Gustav Gämse hat Rosie erzählt, dass Pflanzen Wasser brauchen, und ihre Wurzeln wie lange Arme danach greifen." Zeigt auf die Erde. "Im Wasser sind wichtige Nährstoffe, die Pflanzen stark machen."
Gute Erde: "Gustav hat auch gesagt, dass gute Erde wie leckeres Essen für Pflanzen ist, voller Nährstoffe." Nehmt etwas Erde in die Hand und spürt, wie sie sich anfühlt.
Unser "Was-Pflanzen-brauchen"-Experiment starten: Pflanzt gemeinsam Samen oder die kleinen Zweige in Töpfe.
"Rosie hat auch eigene Experimente gemacht. Wir pflanzen jetzt unsere eigenen kleinen Pflanzen!"
Pflanzt Samen in die Erde. Gießt sie vorsichtig.
Experiment mit Licht: Stellt einen Topf an einen sonnigen Platz und einen anderen Topf (mit derselben Pflanze) an einen schattigen Platz. "Was passiert, wenn die Pflanze nicht genug Sonne bekommt?"
Regelmäßiges Gießen: Erklärt, dass die Pflanze regelmäßig Wasser braucht. Gießt sie gemeinsam.
Pflanzen täglich beobachten & dokumentieren: Besucht eure Pflanzen jeden Tag und macht Beobachtungen.
"Jeden Tag schauen wir nach unseren Pflanzen, genau wie Rosie es getan hat! Hat sich etwas verändert? Sind sie gewachsen? Brauchen sie Wasser?"
Zeichnet die Veränderungen in euer Notizbuch. Wenn ein Zweig welk wird, sprecht darüber, warum das passiert ist (fehlendes Sonnenlicht oder Wasser), genau wie Rosie es bei ihrem Experiment gelernt hat.
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Pflanzen-Memory: Sammelt verschiedene Blätter oder Blüten und spielt ein Memory, indem ihr die Paare findet.
Wurzeln erforschen: Spült vorsichtig die Erde von den Wurzeln einer kleinen Pflanze (die ihr später wieder einpflanzen könnt), um zu sehen, wie sie aussehen und wie sie das Wasser aufnehmen.
Kräuter-Geruchs-Spiel: Riecht an verschiedenen Kräutern (Minze, Basilikum, Rosmarin) und beschreibt, wie sie duften.
Natur-Kollage: Sammelt verschiedene Naturmaterialien und klebt sie zu einer Kollage auf ein Blatt Papier, um die Vielfalt der Pflanzen zu zeigen.
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"Was hat dir am meisten Spaß gemacht, als wir unsere Pflanzen beobachtet und gepflanzt haben?"
"Was war das Überraschendste, das du heute über Pflanzen gelernt hast?"
"Was brauchen Pflanzen, damit sie wachsen können, so wie Rosie es herausgefunden hat?"
"Was ist passiert, als wir die Pflanze an den schattigen Platz gestellt haben? Was lernen wir daraus?"
"Welches Geheimnis des Waldes möchtest du als Nächstes entdecken?"
Zum Vorlesen
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Rosie Rumbletree, die abenteuerlustige Eichhörnchen-Dame, saß gemütlich in ihrem Kobel im Baumwipfel-Viertel. Das Baumwipfel-Viertel war ein wunderbarer Ort hoch oben in den Ästen der höchsten Bäume, mit gemütlichen Kobeln, die aussahen wie kleine Häuser aus Blättern und Zweigen. Rosie hatte ein abenteuerliches Herz und war immer neugierig auf die Welt um sie herum. Sie trug ihren kleinen Rucksack, in dem sie immer eine Lupe und ein Notizbuch für ihre Entdeckungen dabei hatte.
An diesem Morgen schaute Rosie aus ihrem Fenster und sah die vielen verschiedenen Pflanzen und Bäume im Whispering Woods. Sie sah winzige Blumen am Waldboden, hohe Büsche und riesengroße Bäume wie den Großen Baum.
"Warum ist die eine Pflanze so klein und die andere so riesig?"
Ihre Neugier war geweckt, wie ein kleiner Schmetterling, der in ihrem Bauch flatterte.
"Was brauchen Pflanzen eigentlich, um zu wachsen?"
Sie beschloss, dieser Frage auf den Grund zu gehen.
Rosie packte sofort ihre Lupe und ihr Notizbuch in ihren Rucksack. Sie verließ ihren gemütlichen Kobel im Baumwipfel-Viertel und machte sich auf den Weg hinunter in den Whispering Woods. Das war ihre kleine Herausforderung: Sie wusste noch nicht genau, wo oder bei wem sie die Antworten auf ihre Fragen finden würde. Aber Rosie liebte Herausforderungen!
"Ich werde den Wald befragen! Irgendjemand oder irgendetwas wird mir verraten, was Pflanzen zum Wachsen brauchen!"
Sie sprang von Ast zu Ast, ihre buschigen Schwanz federte dabei lustig. Der Wald war voller Leben. Überall zwitscherten Vögel, Bienen summten von Blüte zu Blüte, und kleine Käfer krabbelten über den Waldboden.
Rosie sprang weiter, bis sie zu einer sonnigen Lichtung kam, die voller bunter Blumen in allen Farben blühte. Es war die Summwiese! Und auf der Summwiese traf sie Bella Blumenbiene. Bella war eine fleißige Biene, die in einem großen Bienenstock mitten auf der Wiese lebte und alle Blumen und ihre Geheimnisse kannte.
Bella flog gerade von einer großen, gelben Blume zur nächsten und sammelte Nektar. Ihr Summen klang wie ein leises, fröhliches Lied.
"Hallo, Bella! Du siehst sehr beschäftigt aus!"
Bella landete auf einer blauen Blüte und wischte sich den Blütenstaub von ihren Flügeln.
"Hallo, Rosie! Ja, ich bin sehr beschäftigt. Ich sammle Nektar und Pollen für unseren Bienenstock. Und dabei helfe ich den Blumen beim Wachsen.”
"Du hilfst den Blumen beim Wachsen? Wie machst du das?"
"Nun, ich bestäube sie, das ist sehr wichtig für die Blumen, damit sie Samen bilden können. Aber die Blumen brauchen auch noch etwas anderes ganz dringend zum Wachsen."
"Ach ja? Was denn?
"Sie brauchen viel Sonnenlicht! Ohne die Wärme und das Licht der Sonne könnten die Blumen gar nicht so schön blühen und wachsen!"
Rosie sah zur Sonne hinauf. Sie war warm und hell. Natürlich! Sonnenlicht! Das war das erste Geheimnis des Wachstums.
Rosie beobachtete, wie Bella Blumenbiene von Blüte zu Blüte flog. Sie sah, wie jede Blume ein bisschen anders aussah und ein bisschen anders roch. Rosie holte ihre Lupe aus ihrem Rucksack und schaute sich eine kleine, winzige Pflanze ganz genau an. Sie sah die winzigen Blätter und einen dünnen Stiel. Dann schaute sie eine größere Blume an. Die Blätter waren größer und der Stiel dicker. Es war klar, dass jede Pflanze etwas Bestimmtes brauchte, um groß und stark zu werden.
"Jede Pflanze ist einzigartig. Und jede braucht etwas Bestimmtes."
Sie zeichnete die kleinen und die großen Pflanzen in ihr Notizbuch und schrieb "Sonnenlicht" daneben.
Rosie dankte Bella Blumenbiene für ihr Wissen und wanderte weiter durch den Whispering Woods. Sie wollte noch mehr Geheimnisse des Pflanzenwachstums entdecken. Sie kam zu einem ganz besonderen Baum. Er war riesig und uralt und stand mitten im Zentrum des Waldes. Es war die Alte Eiche der Weisheit! Man sagte, dieser Baum trage die Weisheit des ganzen Waldes in sich.
Und an der Alten Eiche der Weisheit traf sie jemanden, den sie noch nie im Wald getroffen hatte. Es war Gustav Gämse! Gustav war ein alter, weiser Gämse-Bock, der eigentlich in den Zuckerwatte-Bergen lebte. Er war nur zu Besuch im Whispering Woods. Gustav saß gemütlich im Schatten der riesigen Äste der Eiche und kaute langsam auf einem Grashalm.
"Hallo", sagte Rosie ein bisschen schüchtern. Gustav Gämse hob seinen Kopf und sah Rosie mit seinen ruhigen, klugen Augen an.
"Hallo, kleine Eichhörnchen-Dame. Du siehst aus, als wärst du auf einer wichtigen Suche."
“Das bin ich, Gustav! Ich versuche herauszufinden, was Pflanzen zum Wachsen brauchen. Bella Blumenbiene hat mir gesagt, dass sie Sonnenlicht brauchen."
"Das ist richtig. Sonnenlicht ist sehr wichtig. Aber es gibt noch etwas anderes, das Pflanzen ganz dringend brauchen, besonders große Bäume wie diese alte Eiche hier."
Er zeigte mit seiner Nase auf die dicken Wurzeln der Eiche, die wie Schlangen aus dem Boden kamen.
"Sie brauchen Wasser. Und große Bäume müssen tief in die Erde reichen, um genug Wasser zu finden. Ihre Wurzeln sind wie lange Arme, die nach Wasser greifen."
Rosie sah die riesigen Wurzeln an. Sie hatte nie darüber nachgedacht, wie weit die Wurzeln unter der Erde reichten.
"Die Wurzeln suchen nach Wasser?"
"Ja", Wasser ist wie ein Zaubertrank für Pflanzen. Es hilft ihnen, groß und stark zu werden, besonders in den Bergen, wo das Wasser manchmal tief in der Erde versteckt ist. Und gute Erde ist auch wichtig, voller Nährstoffe, das ist wie leckeres Essen für die Pflanzen."
Rosie hatte jetzt zwei wichtige Dinge gelernt: Pflanzen brauchen Sonnenlicht und Wasser in guter Erde. Sie dankte Gustav Gämse für sein Wissen und beschloss, ihr neues Wissen gleich auszuprobieren.
Sie fand ein paar kleine, abgebrochene Zweige auf dem Waldboden. Vorsichtig steckte sie einen kleinen Zweig in die Erde in einem schattigen Bereich. Dann nahm sie einen anderen Zweig und steckte ihn in die Erde an einem sonnigen Platz auf der Summwiese. Sie holte Wasser aus einem glitzernden Bach und goss beide Zweige vorsichtig.
Sie besuchte die Zweige jeden Tag. Der Zweig im Schatten sah schnell ein bisschen traurig aus und seine Blätter wurden welk.
"Oh nein. Hat es nicht geklappt?"
Aber der Zweig in der Sonne, den sie gegossen hatte, sah schon nach ein paar Tagen ein bisschen besser aus. Seine Blätter waren grüner.
Rosie lernte daraus. Pflanzen brauchten wirklich Sonnenlicht und Wasser. Es war okay, wenn nicht alles sofort klappte. Man musste es einfach immer wieder versuchen und aus seinen Fehlern lernen.
Rosie verbrachte die nächsten Tage damit, verschiedene Pflanzen an verschiedenen Orten zu beobachten. Sie sah, dass die Blumen auf der sonnigen Summwiese immer am prächtigsten blühten. Sie sah, dass die Bäume in der Nähe der glitzernden Bäche und des Flüsternden Wasserfalls besonders groß und kräftig waren. Und sie verstand jetzt das Geheimnis des Wachstums: Pflanzen brauchen Sonnenlicht, Wasser und gute Erde.
Sie hatte gelernt, dass man durch Ausprobieren, Beobachten und Fragen viel entdecken konnte. Ihre Neugier hatte sie auf eine spannende Reise geführt.
Glücklich und mit ihrem Notizbuch voller neuer Erkenntnisse kehrte Rosie in die Baumwipfel-Viertel zurück. Sie konnte es kaum erwarten, ihr Wissen mit ihren Freunden zu teilen. Sie traf ihre Freunde, darunter auch Pip Puddlejump und Tilly Tallneck.
"Ich habe herausgefunden, was Pflanzen zum Wachsen brauchen!"
Pip Puddlejump, der kleine Frosch, hüpfte näher.
"Wirklich, Rosie? Erzähl uns mehr!"
Tilly Tallneck, die tollpatschige Giraffe von der Hohen Aussicht, neigte ihren langen Hals.
"Ja, Rosie! Ich wackele immer noch manchmal, aber ich bin neugierig, was du herausgefunden hast!"
Rosie erzählte ihnen alles. Von Bella Blumenbiene auf der Summwiese und der Wichtigkeit des Sonnenlichts. Von Gustav Gämse an der Alten Eiche der Weisheit und wie die tiefen Wurzeln nach Wasser suchen. Vom Ausprobieren mit den kleinen Zweigen.
"Also brauchen Pflanzen Sonnenlicht, Wasser und gute Erde"
"Genau! Und wir können ihnen helfen, zu wachsen!"
Gemeinsam beschlossen sie, ein paar neue Blumen in der Nähe von Rosies Kobel im Baumwipfel-Viertel zu pflanzen. Sie suchten einen sonnigen Platz aus, fanden gute Erde und holten Wasser aus einem kleinen Gefäß. Vorsichtig setzten sie die winzigen Blumensamen in die Erde und gossen sie sanft. Sie wussten jetzt, was die kleinen Pflänzchen brauchten, um groß und stark zu werden.
Rosie hatte nicht nur gelernt, was Pflanzen zum Wachsen brauchen. Sie hatte auch gelernt, wie viel Spaß es macht, neugierig zu sein, die Natur zu beobachten und sein Wissen mit Freunden zu teilen. Und sie wusste, dass der Whispering Woods noch viele weitere Geheimnisse bereithielt, die darauf warteten, von ihr entdeckt zu werden.